Open Bike-Sensor Teil 2
Der Open Bike-Sensor misst Überholabstände von Fahrzeugen beim Radfahren. Die Daten werden in Heatmaps visualisiert, zeigen Verkehrsprobleme auf und identifizieren Handlungsbedarf für Behörden und Polizei.
Open Bike Sensor - Teil 2
In der letzten Ausgabe der Zeitschrift fahrRAD! starteten wir mit dem ersten von drei Teilen der OpenBikeSensor-Reihe. Im ersten Teil ging es darum wie die Idee entstand und wie die notwendigen Bausätze nach Köln kamen. Bevor Daten überhaupt erzeugt werden können, mussten die als Bausätze gelieferten Sensoren (Bausätze) erst einmal zusammengebaut werden. Wir starteten Mitte Juni und vier Wochen später waren 30 Open Bike-Sensoren fertig zusammengelötet.
Wer aber jetzt denkt, dass die Bausätze wie bei einem Modellbau aus dem Spielzeugladen aussehen und von jedem zusammengesetzt werden können, der liegt falsch. Es handelt sich hierbei um Bauteile von verschiedenen Lieferanten aus Fernost, bei deren Zusammenbau man einiges an Kenntnis und handwerklichen Geschick (z.B. Löten) mitbringen muss. Glücklicherweise haben wir in unserem Team mit Thomas einen Entwicklungsingenieur, der all dies mitbringt und sich mit Sensortechnik sehr gut auskennt. So fand unter seiner Anleitung in den Werkstätten der Deutschen Sporthochschule Köln der Zusammenbau statt. Bei den „Bastelstunden“ hatten alle Beteiligten sehr viel Spaß. Und jeder von uns ist jetzt zumindest in der Lage zu löten. Auf das Ergebnis sind wir sehr stolz, denn alle 30 OpenBikeSensoren funktionieren einwandfrei! Und sollte mal ein Sensor nicht mehr funktionieren, unterstützt uns Thomas auch weiterhin als Support sowie bei Reparaturen. Was natürlich eine große Erleichterung ist, da die Messung der Überholabstände über mehrere Jahre gehen soll und dabei jedes funktionierende Gerät wichtig ist. Bei der Messung eines Überholabstandes werden die Daten im Sensor gespeichert.
Aber wie kann man sie visualisieren? Das war am Anfang eine unserer größeren Baustellen. Denn die Visualisierung erfolgt über ein spezielles Portal. Dieses gab es für Köln noch nicht. Wir hätten uns zwar bei einem NRW-Portal beteiligen können, aber diese Notlösung stand von Anfang an auf wackeligen Beinen. Bei einem Projekt, was über viele Jahre angelegt ist und bei dem man auch den Datenschutz beachten muss, ist eine Notlösung keine gute Idee. Aber dieses Problem wurde überraschenderweise schnell gelöst. Denn es meldete sich das gemeinnützige Data-Science-Netztwerk CorrelAid (correlaid.org). Das Netzwerk verfügt in Köln über eine Lokalgruppe, die sich eben-falls mit dem Thema Open Bike-Sensoren aktiv beschäftigt. Nach mehreren Telefonaten kamen wir überein, gemeinsam das Team OpenBikeSensorKöln ins Leben zu rufen. Für CorrelAid war es mit deren Knowhow eine einfache Aufgabe, das Portal mit allen notwendigen Datenschutzvorgaben zu programmieren. Zusammengefasst kann man bis jetzt sagen, dass wir in Köln für das Projekt nun sehr gut aufgestellt sind. Wir haben
a. engagierte Fahrradfahrer:innen, die ehrenamtlich Daten zu Überholabständen sammeln.
b. insgesamt 40 Sensoren, die bei Bedarf schnell repariert werden können.
c. ein sicheres Portal zur Visualisierung und Pflege der Daten.
Wir sind jetzt bereit für den nächsten Schritt!! Dieser beinhaltet u.a.
a. die Kontaktaufnahme mit Organisationen, Verwaltungen, Projekten und/oder Personen, die die Daten sinnvoll einsetzen können.
b. die Klärung, ob das Portal für die Öffentlichkeit frei zugängig gemacht wird.
c. in welcher Form wir die Sensoren – z.B. über den ADFC – verleihen können.
Es ist noch viel zu tun. Wir packen es an!
Über all dies berichtet der dritte und somit letzte Teil in der nächsten Ausgabe der fahrRad!
Michael Dietz (Cityradler)
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