Kritische Abbiegesituation zwischen LKW und Fahrrad

Kritische Abbiegesituation zwischen LKW und Fahrrad © ADFC / Juliane Mostertz

Nachrüstpflicht gefordert: 90 % der LKW weiter ohne Abbiegeassistenten

 

ADFC fordert Nachrüstpflicht /

90 Prozent der LKW weiter ohne lebensrettende Abbiegeassistenten

 

Ab 6. Juli können europaweit neue LKW-Typen nur noch mit elektronischen Abbiegeassistenten zum Schutz von Radfahrenden zugelassen werden. Für diese lebensrettende Fahrzeugtechnik hat sich der Fahrradclub ADFC seit 2011 vehement eingesetzt, da die Anzahl der durch rechtsabbiegende LKW getöteten Kinder und Erwachsenen bedenklich zunahm. Der ADFC kritisiert die schleppende Umsetzung der Ausrüstungspflicht und betont, dass weiterhin über 90 Prozent der Bestands-LKW ohne die Zusatzausstattung unterwegs sein werden. Der Fahrradclub fordert deshalb eine Pflicht zur Nachrüstung mit Abbiegeassistenten.      

ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider sagt: „Seit mehr als zehn Jahren kämpft der ADFC für die Ausstattung von Lkw mit lebensrettenden Abbiegeassistenten, um die Zahl der getöteten Radfahrerinnen und Radfahrer zu reduzieren. Dass die Pflicht zu einer relativ simplen aber hocheffektiven Fahrzeugtechnik erst jetzt kommt, ist schon schmerzlich genug. Viel schlimmer ist, dass die neue Regelung nur für neue LKW-Typen gilt. Das bedeutet, dass noch jahrelang hunderttausende alter LKW ohne Abbiegeassistenten dort unterwegs sein werden, wo Kinder mit dem Rad zur Schule, Berufstätige zur Arbeit und Ältere zum Einkaufen fahren. Wir brauchen eine EU-weite Nachrüstpflicht für Bestandsfahrzeuge. Das gilt insbesondere für Kommunal- und Baufahrzeuge mit langer Lebensdauer, die viel im innerörtlichen Verkehr genutzt werden. Dafür muss Minister Wissing sich auf EU-Ebene einsetzen.“

Nur fünf Prozent der Lkw mit Bundesmitteln nachgerüstet

Nach Recherchen des ADFC konnten bisher weniger als fünf Prozent der rund 834.000 Lkw, Busse und Sattelzugmaschinen über 3,5 Tonnen über eine Bundesförderung zur freiwilligen Nachrüstung mit LKW-Abbiegeassistenten ausgestattet werden. Aktionen wie die des Hamburger Senats, der alle kommunalen Fahrzeuge freiwillig nachrüsten ließ, seien die Ausnahme. Schneider: „Das System der Freiwilligkeit funktioniert im Bereich der Verkehrssicherheit nicht. Wir brauchen eine verpflichtende Nachrüstung mit lebensrettenden LKW-Abbiegeassistenten.“   

Frauen, Kinder, Senior:innen besonders häufig unter den Opfern

Zwischen 2013 und 2020 ist die Zahl der durch rechtsabbiegende LKW getöteten Radfahrerinnen und Radfahrer von 28 auf 40 gestiegen. Als Opfer überdurchschnittlich häufig betroffen sind Frauen, Kinder und Senior:innen auf dem Rad. Der ADFC appelliert seit 2011 an das Bundesverkehrsministerium, den LKW-Verkehr durch verpflichtende Abbiegeassistenten sicherer zu machen. Die „Aktion Abbiegeassistent“ des Bundesverkehrsministeriums im Jahr 2019 und die StVO-Novelle von 2020, die für LKW Schrittgeschwindigkeit beim Abbiegen vorschreibt, haben zuletzt zu einer Verbesserung dieser Unfallzahlen geführt. Die Zahl der durch abbiegende LKW getöteten Radfahrenden konnte so im Jahr 2021 auf 20 halbiert werden. Die Bundesregierung strebt laut Koalitionsvertrag aber Null Verkehrstote an („Vision Zero“), deshalb müssen alle Lkw mit Abbiegeassistenten ausgestattet sein, nicht nur Neufahrzeuge, so der ADFC. Außerdem müsse ein schneller Umbau von Straßen und gefährlichen Kreuzungen auch die Anzahl der Kollisionen zwischen Fahrrad und Auto reduzieren, denn häufigster Unfallgegner von Radfahrenden ist nach wie vor das Auto. 

Hinweis an Redaktionen: Themenfotos zur Pressemitteilung finden Sie im blauen Medienkasten.

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Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 200.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

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Kritische Abbiegesituation zwischen LKW und Fahrrad

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In vielen Städten erinnern weiße Geisterräder an getötete Radfahrer

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Häufige Fragen an den ADFC

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    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus. In Köln setzen wir uns gegenüber der Politik sowie gegenüber der Stadtverwaltung und weiteren Behörden für die Belange unserer 4.600 Mitglieder und der 1 Million Radfahrenden in unserer Region ein.

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  • Wo kann ich Mängel an die Stadt Köln melden?

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  • Was mache ich bei Falschparkern auf dem Radweg?

    Für den ruhenden Verkehr ist der Verkehrsdienst des Ordnungsamts zuständig.

     

    Die Polizei ist bei Verkehrsbehinderungen, also z.B. einen Radwegparker, ebenso zuständig.

    • 0221 / 229-0, im Zweifel auch die 110

    Beide Behörden benötigen Informationen über die Zeit, den Ort, das Fahrzeug und das Vergehen sowie die Kontaktdaten des Anzeigenden.

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  • Wo melde ich Radwegschäden und andere Infrastrukturmängel?

    Die Stadt nimmt Probleme unter verschiedenen Adressen entgegen.

    • Fahrradbeauftragter für Radwege, Beschilderung, Fahrradparken
      fahrradbeauftragter [at] stadt-koeln.de
    • Baustellenmanagement für Probleme mit Straßenbaustellen
      baustellenmanager [at] stadt-koeln.de
      Telefon 0221 / 221-27871
    • Ampel-Hotline für fehlerhafte Ampeln
      Telefon 0221 / 221-0
    • Grünflächenamt für Grünschnitt an Radwegen und Probleme in Grünanlagen
      gruenflaechenamt [at] stadt-koeln.de
      0221 / 221-26037 oder -26036

    Viele Themen können auch online über sags-uns.stadt-koeln.de gemeldet werden.

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  • An wen wende ich mich wegen nicht geräumten Radwegen?

    In Köln sind in der Regel die Reinigungsteams der AWB Köln für Laub, Müll, Scherben, Schnee auf dem Radweg zuständig.

    • Telefon 0221 / 9 22 22 24
    • Innenstadt, Lindenthal, Rodenkirchen
      alteburger [at] awbkoeln.de
    • Deutz, Kalk, Mülheim, Porz
      giessener [at] awbkoeln.de
    • Chorweiler, Ehrenfeld, Nippes
      SRMaarweg [at] awbkoeln.de

    Radwege an Landes- und Bundesstraßen übernimmt dagegen häufig auch der Landesbetrieb Straßen.NRW:

    • Telefon 0221 / 8397-0
    • kontakt [at] strassen.nrw.de

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  • An wen kann ich mich bei der Polizei wenden?

    • Anzeigen sollte man online auf der Website der Polizei aufgeben oder in eine Wache gehen.
    • Allgemeine Fragen zum Radverkehr und zu Verkehrsregeln bearbeitet sicher-radfahren.koeln [at] polizei.nrw.de.
    • Beschwerden und sonstige Fragen nimmt die Polizei unter poststelle.koeln [at] polizei.nrw.de entgegen.

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  • Bekomme ich bei Euch Warnwesten zum Thema 1,5 Meter Abstand?

    Wir bieten keine Warnwesten an und planen dies aus verschiedenen Gründen auch nicht. Es gibt allerdings Warnwesten mit einem 1,5-Meter-Abstand-Motiv beim ADFC Berlin und ADFC Bonn. Außerdem verteilen die Stadt Köln und die Polizei Köln kostenlos Warnwesten auf Veranstaltungen. Noch besser wäre es allerdings, wenn sich die beiden Behörden stärker für mehr Verkehrssicherheit einsetzen würden.

  • An wen kann ich mich wenden, wenn ich ein altes Rad spenden will?

    Die Faradgang in der Südstadt und die Radstation am Hauptbahnhof reparieren Fahrräder für Flüchtlinge und andere Bedürftige.

  • Wo kann ich das Radfahren lernen?

    Radfahrschulen bringen jungen oder erwachsenen Menschen das Radfahren bei oder führen Trainings zur besseren Beherrschung des Fahrrads in der Großstadt durch.

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