Ann-Kathrin Schneider, politische Geschäftsführerin des ADFC

Ann-Kathrin Schneider, politische Geschäftsführerin des ADFC © ADFC / Deckbar

Sparkurs zugunsten der Bundeswehr? ADFC: Jetzt nicht den Radwegeausbau abwürgen!

 

Sparkurs zugunsten des Sonderetats Bundeswehr? Fahrradclub ADFC appelliert an Bundesverkehrsminister Volker Wissing: Jetzt nicht den Radwegeausbau abwürgen!

 

In Kürze entscheidet das Kabinett über den Bundeshaushalt 2022 und den Finanzplan bis 2025. Die Ministerien stehen aktuell unter Druck, zugunsten des geplanten Sonderetats Bundeswehr Einsparpotenziale zu benennen. Der Fahrradclub ADFC appelliert an Bundesverkehrsminister Volker Wissing, auf keinen Fall beim Radverkehr zu sparen. Der gerade erst begonnene Ausbau der Radwegenetze sei essenziell für die Erreichung der Klimaziele im Verkehr und ein wichtiger Beitrag, um Deutschland unabhängiger von fossiler Energie zu machen, so der ADFC.

ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider sagt: „Der gerade erschienene IPCC-Bericht und die zugespitzte geopolitische Lage müssen ein Weckruf sein, jetzt erst recht kräftig in umweltfreundliche Verkehrsträger zu investieren. Auf keinen Fall darf Deutschland jetzt beim Radverkehr sparen, wir brauchen die Verkehrswende dringender denn je. Mit zehn Euro pro Kopf und Jahr für den Radwegeausbau muss der Bund den Umbau des Verkehrssektors mitfinanzieren. Das Fahrrad ist das krisenfeste Verkehrsmittel schlechthin, Minister Wissing!“

Regelförderung für den Radverkehr nötig

Die Gutachter:innen der „Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität“ haben 2021 in ihrem Abschlussbericht festgehalten, dass eine Verdreifachung des aktuellen Radwegenetzes nötig ist, um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen. Mit dem ‚Sonderprogramm Stadt und Land‘ hat das Bundesverkehrsministerium im vergangenen Jahr bereits einen bemerkenswerten Radwege-Planungsboom in den Kommunen angeschoben. Von 2020 bis 2023 stellt der Bund 650 Millionen Euro für kommunale Radverkehrsnetze zur Verfügung sowie 300 Millionen Euro zusätzlich aus dem Klimaschutzsofortprogramm 2022. Nach einer internen Auswertung des ADFC sind davon in weniger als einem Jahr bereits mehr als 70 Prozent verplant worden. Der Bedarf an fahrradfreundlicher Umgestaltung der Kommunen ist enorm. Viele Bundesländer haben weiteren Förderbedarf angemeldet, denn das Programm läuft bereits 2023 aus. Schneider: „Kurzfristige Programme reichen nicht, der Investitionsrückstau ist riesig. Wir brauchen eine Regelförderung für den Radverkehr auf hohem Niveau.“

10 Euro pro Kopf und Jahr vom Bund für gute Radwege

Die Bundesregierung selbst hat 2021 im Nationalen Radverkehrsplan vorgerechnet, dass zum Ausbau flächendeckender Radwegenetze 30 Euro pro Person und Jahr notwendig sind. Sie lässt allerdings offen, welchen Anteil der Bund von diesen Investitionen trägt. Der ADFC fordert, dass Bund, Länder und Kommunen für jeweils ein Drittel dieses Betrags aufkommen sollen. Der Bund sollte also zehn Euro pro Kopf und Jahr zur Förderung flächendeckender Radwegenetze beisteuern, bisher sind es rund fünf Euro. Schneider: „Jetzt den gerade erst begonnenen Ausbau der Radwegenetze durch einen Sparkurs abzuwürgen, wäre fatal.“

   

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Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 200.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

Änderungshinweis: Im Text war ursprünglich von 500 Millionen Euro Bundesmitteln für kommunale Radverkehrsnetze die Rede, richtig ist 650 Millionen Euro. Wir haben die Zahl hier korrigiert.

 

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  • Wo kann ich Mängel an die Stadt Köln melden?

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  • Was mache ich bei Falschparkern auf dem Radweg?

    Für den ruhenden Verkehr ist der Verkehrsdienst des Ordnungsamts zuständig.

     

    Die Polizei ist bei Verkehrsbehinderungen, also z.B. einen Radwegparker, ebenso zuständig.

    • 0221 / 229-0, im Zweifel auch die 110

    Beide Behörden benötigen Informationen über die Zeit, den Ort, das Fahrzeug und das Vergehen sowie die Kontaktdaten des Anzeigenden.

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  • Wo melde ich Radwegschäden und andere Infrastrukturmängel?

    Die Stadt nimmt Probleme unter verschiedenen Adressen entgegen.

    • Fahrradbeauftragter für Radwege, Beschilderung, Fahrradparken
      fahrradbeauftragter [at] stadt-koeln.de
    • Baustellenmanagement für Probleme mit Straßenbaustellen
      baustellenmanager [at] stadt-koeln.de
      Telefon 0221 / 221-27871
    • Ampel-Hotline für fehlerhafte Ampeln
      Telefon 0221 / 221-0
    • Grünflächenamt für Grünschnitt an Radwegen und Probleme in Grünanlagen
      gruenflaechenamt [at] stadt-koeln.de
      0221 / 221-26037 oder -26036

    Viele Themen können auch online über sags-uns.stadt-koeln.de gemeldet werden.

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  • An wen wende ich mich wegen nicht geräumten Radwegen?

    In Köln sind in der Regel die Reinigungsteams der AWB Köln für Laub, Müll, Scherben, Schnee auf dem Radweg zuständig.

    • Telefon 0221 / 9 22 22 24
    • Innenstadt, Lindenthal, Rodenkirchen
      alteburger [at] awbkoeln.de
    • Deutz, Kalk, Mülheim, Porz
      giessener [at] awbkoeln.de
    • Chorweiler, Ehrenfeld, Nippes
      SRMaarweg [at] awbkoeln.de

    Radwege an Landes- und Bundesstraßen übernimmt dagegen häufig auch der Landesbetrieb Straßen.NRW:

    • Telefon 0221 / 8397-0
    • kontakt [at] strassen.nrw.de

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  • An wen kann ich mich bei der Polizei wenden?

    • Anzeigen sollte man online auf der Website der Polizei aufgeben oder in eine Wache gehen.
    • Allgemeine Fragen zum Radverkehr und zu Verkehrsregeln bearbeitet sicher-radfahren.koeln [at] polizei.nrw.de.
    • Beschwerden und sonstige Fragen nimmt die Polizei unter poststelle.koeln [at] polizei.nrw.de entgegen.

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  • Bekomme ich bei Euch Warnwesten zum Thema 1,5 Meter Abstand?

    Wir bieten keine Warnwesten an und planen dies aus verschiedenen Gründen auch nicht. Es gibt allerdings Warnwesten mit einem 1,5-Meter-Abstand-Motiv beim ADFC Berlin und ADFC Bonn. Außerdem verteilen die Stadt Köln und die Polizei Köln kostenlos Warnwesten auf Veranstaltungen. Noch besser wäre es allerdings, wenn sich die beiden Behörden stärker für mehr Verkehrssicherheit einsetzen würden.

  • An wen kann ich mich wenden, wenn ich ein altes Rad spenden will?

    Die Faradgang in der Südstadt und die Radstation am Hauptbahnhof reparieren Fahrräder für Flüchtlinge und andere Bedürftige.

  • Wo kann ich das Radfahren lernen?

    Radfahrschulen bringen jungen oder erwachsenen Menschen das Radfahren bei oder führen Trainings zur besseren Beherrschung des Fahrrads in der Großstadt durch.

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