Ersatzneubau der Brücke Frankfurter Straße

Stellungnahme zum Baubeschluss für den Ersatzneubau der Brücke Frankfurter Straße (B 8) über die B 55a (2183/2022) vom 22.12.2022

Wir begrüßen ausdrücklich, dass freilaufende Rechtsabbieger entfallen. Das trägt zur Verkehrssicherheit bei. Aus Sicht des Radverkehrs und der Verkehrswende lehnen wir die Planungen dennoch ab. Es sind Radwege von lediglich zwei Meter Breite vorgesehen – das ist zu schmal und nicht zukunftssicher. Der Kölner Standard beträgt 2,50 Meter. Die Frankfurter Straße ist zudem als Route 19 zwischen Mülheim – Ostheim – Porz im Konzept schnelle Radverbindungen enthalten, was aufgrund der abzuwickelnden Verkehrsstärken eine Radwegbreite von vier Metern erforderlich macht. 

Für den Radverkehr in Fahrtrichtung Höhenberg stellen die Planungen sogar eine Verschlechterung gegenüber dem Status Quo dar: Dort stehen heute rund 3,65m zur Verfügung. Auch für den Fußverkehr verschlechtert sich die Situation: Auf der östlichen Seite der Brücke gibt es heute einen 2,75 m breiten Gehweg, der mit dem Neubau auf 2,50m verschmälert wird. 

Keine Einschränkungen gibt es für den motorisierten Individualverkehr: Der Status Quo wird beibehalten, mit separaten Abbiegespuren und Spurbreiten von bis zu 3,50m. Das ist nicht nachvollziehbar und geht am Bedarf der Verkehrswende vorbei. Die Stadt bescheinigt der Maßnahme in der Begründung zwar „negative klimarelevante Auswirkungen“, sieht sie aber als alternativlos an – ohne dafür eine Verkehrsuntersuchung oder -simulation vorzulegen. Die Behauptung bleibt ohne Beleg, und beleuchtet nicht die Frage nach einer Umverteilung der Flächen: „Ein Entfall der Verbindung würde verkehrliche Mehrbelastungen auf anderen Straßen nach sich ziehen, die wiederum negative Umwelteffekte mit sich bringen würden.“ 

Auch während der Bauphase sehen wir die Belange des Rad- und des Fußverkehrs nicht ausreichend berücksichtigt: Es ist unklar, wie der Radverkehr von der Ost- auf die Westseite geführt werden soll. Der vorgesehene Platz von vier Metern für gemeinsamen Fuß- und Radverkehr in beide Richtungen ist zu schmal und erzeugt Konflikte, die durch eine Umverteilung der Flächen leicht vermeidbar wären. 

Wir bitten darum, den vorliegenden Planungen nicht zuzustimmen und eine Umverteilung der Flächen zugunsten des Fuß- und Radverkehrs zu prüfen. Für die Bauphase wünschen wir uns ein Konzept, wie der Radverkehr störungsfrei geführt werden kann, ohne in Konflikte mit dem Fußverkehr zu geraten.

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