Kölsches Kleeblatt © Marc Taube

Kölsches Kleeblatt

Ob Feierabendrunde oder ambitionierte Ganztagestour: Das Kölsche Kleeblatt lässt sich flexibel variieren. Die vier Touren der Kleeblatt-Route des ADFC Köln sind in ihrer Länge variabel und kombinierbar.

Als Schleife, als Acht über den Rhein hinweg, oder eben als drei- oder vierblättriges Kleeblatt – an der Deutzer Brücke entscheidet man sich je nach Kondition, Lust und Laune neu. Die Touren wurden im Rahmen der 40-jährigen Jubiläums des ADFC Köln ausgearbeitet und veröffentlicht.

Die Touren können hier auf der Seite in der blauen Box als GPX-Tracks heruntergeladen werden. Für Benutzer von Komoot stellen wir die Touren auch direkt dort als Collection zur Verfügung.

Kölsches Kleeblatt Südwest-Runde

Im Herzen Kölns startet die Route gen Norden. Sie führt am Rhein entlang bis kurz hinter der Zoobrücke das Konrad-Adenauer-Ufer überquert wird. Am Fort X vorbei geht’s an der Inneren Kanalstraße entlang. Im Grüngürtel passiert man den Colonius und folgt der grünen Ader Kölns bis zum Aachener Weiher. Hier sind Pausen möglich. Entweder im Biergarten oder auf der Terrasse des Museums für ostasiatische Kunst.

Nun geht es stadtauswärts. Nach Querung von Universitäts- und Dürener Straße (hier ist die Radwegebenutzungspflicht aufgehoben) rollt man entspannt am Rautenstrauch-Kanal entlang bis zum Stadtwald. Der Schlenker um den Adenauer-Weiher bietet die Option für einen Stopp am Club Astoria. Wer noch ein bisschen Kraft hat (oder lieber öfter stoppt) findet nur wenige Kilometer weiter schon die nächste Einkehrmöglichkeit: das „Haus am See“ am Decksteiner Weiher. Minigolf und Bootsverleih ‒hier lässt sich gut verweilen. Weiter geht’s am Wasser unter Bäumen Richtung Süden. Nur kurz verläuft die Strecke auf dem Radweg direkt neben dem Militärring, um die Gleise des Umschlagbahnhofs Eifeltor zu unterqueren. Dann ist man wieder im Grünen und der Kalscheurer Weiher liegt mit Bötchen und Büdchen vor einem. Wer Kuchen mag, wird das Büdchen hier lieben und wer nicht weiter radeln will, erlebt hier wunderschöne Sonnenuntergänge.

Aber die Tour ist noch lange nicht zu Ende und so geht’s weiter zum Rheinufer. Hier ist besonders am Wochenende viel los. Ab dem Schokoladenmuseum ist Vorsicht geboten, weil sich Fahrräder, Passanten, E-Scooter und fotografierende Touristen den begrenzten Platz teilen. Deshalb radelt man von hier aus besser gemächlich zur Deutzer Brücke, wo sich das erste Blatt des Kleeblatts schließt.

Kölsches Kleeblatt Südost-Runde

Das zweite „Blatt“ des Kleeblatts öffnet sich auf der anderen Rheinseite. Direkt nach der Deutzer Brücke geht’s nach rechts das Ufer entlang, vorbei an den Poller Wiesen. Vor der Rodenkirchener Brücke fahren wir weg vom Rhein und queren die Siegburger Straße. „Im Wasserfeld“ wird gerade die Gleisunterführung renoviert. Es bleibt aber Platz, um den Weg fast ungestört fortzusetzen. Nach Unterquerung der Autobahn fährt man nur kurz parallel zu den Gleisen, bevor man auch diese unterquert. Am Vingster Ring ist viel Autoverkehr, der Autobahnzubringer macht sich bemerkbar. Wer auf autofreie Wege Wert legt, folgt dem alten Deutzer Postweg etwa 100 Meter nach Osten und fährt dann links über einen schmalen Trampelpfad weiter. Komfortableren Untergrund, aber Autos hat, wer einige hundert Meter dem Vingster Ring am Naturfreibad vorbei folgt. Kurz vor der Ostheimer Straße treffen beide Varianten wieder zusammen.

Dort verlässt man den Stadtverkehr und es geht im Grün der Merheimer Heide gen Norden, bis sich der Bogen des zweiten Kleeblattes zu schließen beginnt und der Weg nach Westen über Buchheim auf ruhiger Strecke nach Mülheim führt. Über die Mülheimer Brücke queren wir wieder den Rhein. Die Bauarbeiten sorgen zwar für wenig Autoverkehr, doch weil nur die nördliche Brückenhälfte frei ist, gibt es durch Fuß- und Radverkehr in beide Richtungen nur wenig Platz. Rücksichtnahme und Vorsicht sind gefragt. Mit Blick auf Rhein und Dom schließt sich der „halbe Weg zum Glück“ entlang des Rheins nach Süden erneut an der Deutzer Brücke.

Kölsches Kleeblatt Nordost-Runde

Für die Nordost-Route geht‘s linksrheinisch flussabwärts bis zur Mülheimer Brücke und dort rüber auf die andere Rheinseite. Am Wasser entlang führt der Weg bis Stammheim. Der Schlosspark mit seinen Skulpturen lädt ein zur kleinen Kunstpause. Etwas abseits vom Rhein rollt man entlang der ruhigen Egonstraße nach Flittard und ab dort nach Osten. Über Felder und Wiesen kommt man nach Dünnwald. Die Randgebiete Kölns sind dörflich – das eine oder andere Fachwerkhaus, kleine Kirchen, ruhige Straßen und die flache Strecke laden ein zum Flanieren. In Dünnwald beginnt sich die Ostrunde zu schließen. Hier gibt es an der Leuchterstraße die Option in die KVB-Linie 4 einzusteigen, falls die Kräfte schwinden. Wer hier weiter radeln will, kann auch noch später in den ÖPNV umsteigen. Zunächst radelt man über den östlichen Ortsrand von Höhenhaus nach Holweide am schönen „Haus Isenburg“ vorbei. Ab jetzt führt die Route zu großen Abschnitten entlang der Straßenbahntrasse (3, 18). Alle Bahnen führen genau wie die Nordost-Route zum Wiener Platz in Mülheim. Spätestens, wenn man von Buchheim gen Mülheim radelt, ist man zurück im Großstadtleben – aber die Wege sind auch hier verkehrsarm und gut zu radeln.

Kölsches Kleeblatt Nordwest-Runde

Wer von der nördlichen Ostrunde direkt weiter in die westliche Schleife kurven möchte, fährt über die Mülheimer Brücke und dann am Rhein entlang nicht zurück zum Kleeblatt-Mittelpunkt sondern nach Norden.

Radwege führen entspannt bis zum Niehler Hafen, der den Rhein in seiner Funktion als Wirtschaftsweg eindrücklich veranschaulicht. Kaum hat man am Nordende der Landzunge die Brücke zum „Festland“ überquert, heißt es kurz Obacht geben: der Weg führt nach links in die Hillesheimstraße. Die Zufahrt ist leicht zu übersehen – sie ist mit Pollern beschränkt, sodass nur Zu Fuß Gehende und Radfahrende passieren können. Auf Radwegen fährt man zunächst an Straßen entlang gen Norden, umrundet das Niehler Ei und verschwindet am Übergang von Bremerhavener Straße und Militärringstraße rechts im Grünen. Wenige Kilometer weiter lohnt es, am Fühlinger See ein Päuschen einzulegen. An einem Samstag im Februar ist man allerdings auf Packtaschenverpflegung angewiesen – die Gastronomie hatte nicht geöffnet.

Über Heimersdorf geht es weiter nach Pesch. Hier heißt es Augen zu und durch: Alte Escherstraße und Butzweiler Straße bestechen nicht durch Charme – stattdessen sorgen u.a. ein bekanntes Einrichtungshaus und dessen Kunden für viel Autoverkehr. Die kurze Durststrecke ist schnell überstanden und weiter geht es im stadtnahen Grün: Vom Bürgerpark Nord West rollt man in den Blücherpark. Nach Überquerung des Parkgürtels geht es auf Nebenstraßen dem Rhein entgegen. Die letzten Kilometer folgen der Inneren Kanalstraße. Hier ist der Fahrradweg ist durch die Bordsteinkante von der Straße getrennt. Ab der Neusser Straße kann man nochmal links der Inneren Kanalstraße in den Park ausweichen und dann An der Flora und Frohngasse die letzten wenigen Meter gen Rhein zurücklegen. Geschafft. Ab hier ist der Weg bekannt: zurück am Rhein zum Mittelpunkt des Kleeblatts und los geht‘s von vorn!

Touren: Mirko Musler, Artur Rumpel
Text: Edith Gmeiner
Grafik: Marc Taube

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