Kölner Verkehrsunfallstatistik 2022
Die Polizei Köln hat die Verkehrsunfallstatistik des vergangenen Jahres vorgestellt. Die nach Corona wieder gestiegene Mobilität führt auch zu einem gestiegenen Unfallaufkommen im Radverkehr.
Die Zahl der Verunglückten, die mit einem Rad unterwegs waren, hat das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht. Das war zu erwarten, da lt. städtischen Zählstellen auch wieder mehr Menschen unterwegs waren.
Die Unfalllage in Köln bleibt auf unbefriedigend hohem Niveau. Dies ist auch nicht weiter überraschend, da sich die schlechte Infrastruktur nur in homöopathischen Dosen verbessert und dies mit vereinzelten Aktionstagen zur Unfallprävention nicht ausgeglichen werden kann.
Pedelecs haben in der Produktion mittlerweile nach ZIV-Daten einen Anteil von fast 60% und im Verkauf von über 40%. Entsprechend steigt der Anteil der Pedelecs am Radverkehr jedes Jahr an. Und wie zu erwarten, steigt auch der Anteil der Pedelecs am Fahrradunfallaufkommen.
Hauptursachen bleiben Fehler der Autofahrenden beim Abbiegen (300) und der Vorfahrt (188) sowie Fehler von Fuß ggü. Rad (89). Wenn Radfahrende Unfälle verursachen, geht es häufig um Gehweg/Geisterradeln (zusammen 85) oder es ist häufiger als zuvor Alkohol im Spiel (110).
In den 571 "anderen Fehlern" verstecken sich primär die Alleinunfälle des Radverkehrs. Diese machen fast 20% allein des polizeilich erfassten Radunfallgeschehens aus und passieren an nicht abgesenkten Bordsteinkanten, Fräskanten, Schlaglöchern, Straßenbahnschienen und ungeräumten Radwegen. Hier ist die Stadt Köln gefragt, zumal die Dunkelziffer bei Alleinunfällen sehr hoch ist.
Eine eingehendere Analyse des Kölner Unfallgeschehens wäre dringend notwendig, um unfallträchtige Strecken zu identifizieren und Politik und Verwaltung wertvolle Hinweise auf Verbesserungsbedarf zu geben. Leider veröffentlicht die Polizei außer auf dem nur bedingt hilfreichen bundesweiten Statistikportal keine eigene Karte und liefert seit fast 3 Jahren keine geo-codierten Daten mehr. Deshalb ist unsere Verkehrsunfallkarte auf dem Stand von Mitte 2020.
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