ADFC-Fahrradklima-Test 2014 in Köln: Köln belegt lediglich Platz 36

Köln landet im bundesweiten Vergleich des Fahrradklima-Tests 2014 wieder auf den hinteren Plätzen. Bei 39 teilnehmenden Städten über 200.000 Einwohnern belegt Köln lediglich Platz 36.

Bundesweit nahmen über 100.000 Menschen an der Befragung teil. Mit der Schulnote vier minus (4,3) beurteilten 1.642 Kölner in der Umfrage die Stadt auf ihre Fahrradfreundlichkeit.

Das generelle Fahrradklima wird für Köln zwar recht günstig bewertet („alle fahren Rad“), ebenso die Voraussetzungen bei der vorhandenen Infrastruktur.

Doch sehr schlechte Noten („mangelhaft“) gab es vor allem bei der Führung an Baustellen, bei der unzulänglichen Qualität sowie bei der Breite der vorhandenen Radwege und -streifen, bei den Ampelschaltungen sowie der Kontrolle zweckentfremdeter Radwege. Zudem wird latenter Fahrraddiebstahl negativ wahrgenommen.

Viele fühlen sich unsicher

Aufschlussreich waren auch die Ergebnisse des von immerhin 511 Teilnehmern ausgefüllten Feldes mit den „offenen Fragen“. Viele machten ihrem Unmut vor allem über die mangelhafte Radverkehrsinfrastruktur Luft. Als weitere Kritikpunkte wurden ein latentes Unsicherheitsgefühl, generell schlechte Radverkehrsverhältnisse sowie die fehlende Durchlässigkeit in der Innenstadt genannt. So werden Radverkehrsplanungen und -führungen, nicht auf den Radverkehr abgestimmte Ampelschaltungen, die Arbeit der Stadt Köln bei Politik und Verwaltung, aber auch das Verhalten aller Verkehrsteilnehmer sowie die Rolle der Polizei bei Radverkehrskontrollen negativ wahrgenommen.

Gespalten sind die Meinungen bei Radfahrstreifen. Hier fühlen sich vor allem „Umsteiger“ vom Auto aufs Rad, ältere Menschen sowie Erwachsene mit Kindern unsicher. Aber auch von Befürwortern der Fahrbahnnutzung wird die teilweise schlechte Ausführung bemängelt. In diesem Zusammenhang wird die Venloer Straße in Ehrenfeld häufig genannt. Auch gibt es Probleme bzw. Unsicherheit bei der Nutzung der Rheinuferpromenade in Altstadthöhe sowie bei der immer noch angeordneten Radwegbenutzung entlang der Kölner Ringe.

Positiv: Geöffnete Einbahnstraßen und öffentliche Verleihsysteme

Punkten konnte Köln in der Umfrage dagegen mit der Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr und mit seinen Fahrradverleihsystemen.

Fazit: Köln ordnet sich in den Bewertungen unterdurchschnittlich ein – in Bezug zu anderen Städten der Stadtgrößenklasse landes- und bundesweit. Viele vorbildhafte Rahmenbedingungen und Aktivitäten der Verwaltung scheinen nach wie vor kaum Niederschlag im gefühlten Fahrradklima in Köln zu finden. Dies deckt sich auch mit vielfach empfundenen Defiziten bei der Öffentlichkeitsarbeit pro Fahrrad. Es bleibt also noch eine Menge zu tun.

Wir bedanken uns bei allen, die am ADFC Fahrradklima-Test teilgenommen haben.

Norbert Schmidt


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