ADFC Köln distanziert sich von Toter-Winkel-Aktion

Wir fordern von der Polizei und der Stadtverwaltung, die Aufklärung zu Abbiegeunfällen endlich auf Grundlage der aktuellen Gesetzeslage und der gültigen EU-Spiegelrichtlinien durchzuführen.

Die Polizei Köln hat für den kommenden Dienstag eine Aktion auf dem Rudolfplatz geplant. Wir wurden von der Kriminalprävention zum Codieren von Fahrrädern eingeladen. Ohne unser Wissen wurde zusätzlich eine Aktion zum sogenannten "Toten Winkel" geplant.

Uns ist klar, dass der Abbiegevorgang eines LKW insbesondere in einem innerstädtischen Gebiet ein komplexer Vorgang ist. Ebenso ist es wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer für die Fehler anderer mitdenken. Es kann jedoch nicht sein, dass die Verantwortung für Unfälle mit Aktionen wie dieser allein auf die Radfahrenden abgegeben wird. Zugelassene LKW haben sechs Spiegel, die das Umfeld ausleuchten, um den "Toten Winkel" zu eliminieren.

In Aktionen der Polizei und Stadt Köln zum "Toten Winkel" wird immer wieder suggeriert, dass dies nicht der Fall ist. Insbesondere in Schulen werden hier der Rampenspiegel und die Weitwinkel mit Tüten abgeklebt. Videobeiträge zeigen oft nur den rechten Außenspiegel, während der Weitwinkelspiegel, in dem die Verkehrsteilnehmer (oder die Schulklasse) sichtbar sind, nicht gezeigt wird. Aktionen der Hamburger Polizei und der Berufsgenossenschaft Verkehr beweisen jedoch, dass es auch anders geht.

Wir fordern von der Polizei und der Stadtverwaltung, die Aufklärung zu Abbiegeunfällen endlich auf Grundlage der aktuellen Gesetzeslage und der gültigen EU-Spiegelrichtlinien durchzuführen. Dazu gehören insbesondere die bisher nicht stattfindende Kontrolle von richtig eingestellten Spiegeln an den Ausfallstraßen und Aufklärungsveranstaltungen über das sichere Abbiegen. Die Mitarbeiter der Verkehrsunfallprävention beider Behörden müssen endlich auf den aktuellen Stand der Gesetzeslage, Wissenschaft und Methodik gebracht werden.

Der ADFC Köln wird an der mit uns nicht abgestimmten Aktion auf dem Rudolfplatz nicht teilnehmen. Wir bieten die angekündigte Fahrrad-Codierung aber zeitgleich in unserer Geschäftsstelle im Mauritiussteinweg an. Weitere Informationen zur Fahrrad-Codierung finden Interessierte auf http://codierung.adfc-koeln.de.


Über den ADFC Köln

Der ADFC ist ein Verband von Radlerinnen und Radlern, die gemeinsam das Ziel verfolgen, den Verkehr fahrrad- und fußgängerfreundlicher zu gestalten. Der ADFC Köln e.V. wurde 1979 gegründet. Inzwischen ist die Mitgliederzahl auf über 4.800 fahrradbegeisterte Radlerinnen und Radler angewachsen. Das Gebiet umfasst die Stadt Köln.

Weitere Informationen
https://koeln.adfc.de/pressemitteilung/adfc-koeln-distanziert-sich-von-toter-winkel-aktion

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