Fahrradfahrer neben LWK beim Abbiegen

Fahrradfahrer neben LWK beim Abbiegen © ADFC/Jens Lehmkühler

Der Tote Winkel – seit vielen Jahren nur noch ein Mythos.

Nach einer Unfallserie mit zahlreichen schweren Unfällen mit Radfahrern, muss sich endlich auch in Köln etwas tun, um weitere Schwerverletzte und Tote zu verhindern.

Dazu fand heute eine Veranstaltung der Polizei Köln am Chlodwigplatz statt, zu der wir hiermit Stellung nehmen.

Seit vielen Jahren sind EU-weit Spiegelsysteme vorgeschrieben, die den sogenannten Toten Winkel eliminieren. Es werden von Logistikern und der Polizei immer wieder Veranstaltungen mit einer großen Plane durchgeführt, die anzeigen soll, welche Bereiche vom LKW-Fahrer nicht gesehen werden.

Unser Radverkehrssprecher Christoph Schmidt sagt dazu: „Sind alle seit vielen Jahren vorgeschriebenen Spiegel vorhanden und richtig eingestellt, ist der ‚Tote Winkel‘ vollständig ausgeleuchtet. Die Konzeption solcher Veranstaltungen beruht daher auf den Spiegelvorschriften aus den 70er Jahren.“

Aus Sicht des ADFC muss hier dringend ein Umdenken in den Behörden stattfinden. Schmidt: „Wir würden uns wünschen, dass die Spiegel der Nutzfahrzeuge von der Kölner Polizei regelmäßig an Aktionstagen und im polizeilichen Alltag kontrolliert werden, statt weiterhin Unfallopfer indirekt die Verantwortung für die schrecklichen Unfälle zu geben.“

Rechtsabbiegeunfälle passieren allerdings nicht nur mit Nutzfahrzeugen. Radfahrern wird auch von abbiegenden PKW regelmäßig die Vorfahrt genommen. „Hier würde es helfen, wenn die Polizei gezielt den Schulterblick überprüfen würde.“ so Schmidt. „Und die Stadt Köln muss endlich die Benutzungspflicht für die Radwege aufheben, wie es das Gesetz schon seit 2008 vorschreibt.“

Viele Unfälle entstehen erst, weil die Radfahrer in Köln auf Radwegen und hinter parkenden Autos versteckt werden. Der ADFC Köln unterstützt hierzu die Online-Petition „#RingFrei“, die sich für eine Erhöhung der Radverkehrssicherheit an den Kölner Ringen einsetzt. Bereits über 1.300 Radfahrer fordern hier Tempo 30 und endlich auf der Fahrbahn statt auf dem gefährlichen Radweg fahren zu dürfen.

Nur Radfahrer, die gesehen werden, sind sicher unterwegs.


Über den ADFC Köln

Der ADFC ist ein Verband von Radlerinnen und Radlern, die gemeinsam das Ziel verfolgen, den Verkehr fahrrad- und fußgängerfreundlicher zu gestalten. Der ADFC Köln e.V. wurde 1979 gegründet. Inzwischen ist die Mitgliederzahl auf über 4.800 fahrradbegeisterte Radlerinnen und Radler angewachsen. Das Gebiet umfasst die Stadt Köln.

Weitere Informationen
https://koeln.adfc.de/pressemitteilung/der-tote-winkel-seit-vielen-jahren-nur-noch-ein-mythos

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