Forderungen des ADFC zur Corona-Krise

 

Stadtweite Anordnung von Tempo 30

Ampeln auf Rad- und Fußverkehr einstellen

Temporäre Umwidmung von Fahrspuren als Radfahrstreifen

Kostenfreie Leihräder als ÖPNV-Alternative

 

Durch die Corona-Pandemie verändert sich auch die Mobilität in Köln. Busse und Bahnen werden weniger genutzt, die KVB schränkt das Angebot entsprechend ein. Viele Kölner*innen gehen zu Fuß an die frische Luft und steigen aufs Fahrrad. Es gibt aber auch diejenigen, die in diesem Tagen vermehrt das Auto nutzen. Die Zunahme von Raser-Rennen ist eine sehr unangenehme Nebenwirkung der veränderten Verkehrssituation.

„Die Stadt muss jetzt schnell reagieren und den Menschen, die zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind, mehr Platz einräumen, damit sich alle mit ausreichendem Abstand bewegen und begegnen können.“ sagt Christoph Schmidt, Vorsitzender des ADFC Köln.

Wir schlagen vor, dass die Stadtverwaltung auf die neue Situation mit vier Maßnahmen reagiert:

Stadtweite Anordnung von Tempo 30

Die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit wird die Zahl der Unfälle unmittelbar und effektiv senken. Personal in Polizei und Behörden, aber auch die Rettungsdienste und Krankenhäuser werden so entlastet. Der Rückgang der Verunglücktenzahlen an den Kölner Ringen um 60% beweist die Effektivität dieser Maßnahme.

Ampeln auf Rad- und Fußverkehr einstellen

An vielen Ampeln erleben die Kölner*innen gerade, dass sie zu Fuß oder auf dem Rad auf engem Raum an Ampeln warten müssen, obwohl kaum Autos unterwegs sind. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren viel in eine moderne Verkehrssteuerung investiert. Dort, wo es technisch möglich ist, sollten Wartezeiten an Überquerungen reduziert werden, und die „Grüne Welle“ auf den Radverkehr eingestellt werden. Bettelampeln per Knopfdruck sollten schon aus hygienischen Gründen umgestellt werden, wie es beispielsweise Sydney aktuell macht.

Temporäre Umwidmung von Fahrspuren als Radfahrstreifen

Auf vielem wichtigen Strecken ist es kaum möglich, dass sich Radfahrende und zu Fuß Gehende mit dem vorgeschriebenen Abstand von 1,5m begegnen. Das trifft auf große Teile der Ringe zu, auf die Ost-West-Achse vom Deutzer Bahnhof über die Deutzer Brücke bis zum Grüngürtel und auf das Rheinufer.

Auf den mehrspurigen Achsen können physisch abgesicherte Pop-up Bike Lanes installiert werden, so dass der Radverkehr statt auf schmalen Radwegen in unmittelbarer Nähe zum Fußverkehr sicher auf der Fahrbahn abgewickelt werden kann. Dies wurde unter anderem in Berlin und Hamburg bereits innerhalb weniger Tage auf einigen Strecken umgesetzt.

Kostenfreie Leihräder als ÖPNV-Alternative

Die in Köln angebotenen Leihradsysteme von Nextbike (KVB-Rad) und Call-a-Bike (FordPass-Bike) sollten wie im Ruhrgebiet und vielen anderen Städten während der Corona-Krise jeweils 30 min. pro Fahrt kostenfrei angeboten werden, damit Kölnerinnen und Kölner eine Alternative zum ÖPNV haben. Ebenso können die Leihräder als Ersatz für ausgefallene Privaträder dienen.

„Diese Maßnahmen sind geeignet, die Einhaltung der Abstandsregeln zum Schutz vor Infektionen zu unterstützen, sowie ein klimagerechtes Mobilitätsverhalten und die Verkehrssicherheit zu fördern. Andere Städte machen es vor – Köln kann das auch.“ sagt Christian Hölzel, Vorstand Radverkehr beim ADFC Köln

 


Über den ADFC Köln

Der ADFC ist ein Verband von Radlerinnen und Radlern, die gemeinsam das Ziel verfolgen, den Verkehr fahrrad- und fußgängerfreundlicher zu gestalten. Der ADFC Köln e.V. wurde 1979 gegründet. Inzwischen ist die Mitgliederzahl auf über 4.600 fahrradbegeisterte Radlerinnen und Radler angewachsen. Das Gebiet umfasst die Stadt Köln.

Weitere Informationen
https://koeln.adfc.de/pressemitteilung/forderungen-des-adfc-zur-corona-krise

Häufige Fragen an den ADFC

  • Wie erreiche ich den ADFC Köln?

    ADFC Kreisverband Köln e.V.
    Mauritiussteinweg 11
    50676 Köln

    Telefon: 0221-323919 (AB außerhalb der Öffnungszeiten)
    E-Mail: info [at] adfc.koeln

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    Anfahrt und Öffnungszeiten

    Vorstand und Ansprechpartner

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus. In Köln setzen wir uns gegenüber der Politik sowie gegenüber der Stadtverwaltung und weiteren Behörden für die Belange unserer 4.600 Mitglieder und der 1 Million Radfahrenden in unserer Region ein.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Wo kann ich Mängel an die Stadt Köln melden?

    Über "Sag’s uns" kannst Du die Stadtverwaltung über Probleme im Kölner Stadtbild informieren. Dazu musst Du einfach die Adresse eintragen, eine passende Kategorie aussuchen und Dein Anliegen absenden. Wenn Du zusätzlich zu Deinem Beitrag ein Foto hochlädts, hilft das der Stadt bei einer zügigen Bearbeitung. Gibt es keine passende Kategorie, kannst Du auch einfach eine Mail an die Stadtverwaltung senden. Fahrradspezifische Themen, wie fehlende Abstellmöglichkeiten, Probleme mit Radwegen oder falschen Schildern kannst Du auch an den Fahrradbeauftragten den Stadt Köln senden.

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  • Was mache ich bei Falschparkern auf dem Radweg?

    Für den ruhenden Verkehr ist der Verkehrsdienst des Ordnungsamts zuständig.

     

    Die Polizei ist bei Verkehrsbehinderungen, also z.B. einen Radwegparker, ebenso zuständig.

    • 0221 / 229-0, im Zweifel auch die 110

    Beide Behörden benötigen Informationen über die Zeit, den Ort, das Fahrzeug und das Vergehen sowie die Kontaktdaten des Anzeigenden.

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  • Wo melde ich Radwegschäden und andere Infrastrukturmängel?

    Die Stadt nimmt Probleme unter verschiedenen Adressen entgegen.

    • Fahrradbeauftragter für Radwege, Beschilderung, Fahrradparken
      fahrradbeauftragter [at] stadt-koeln.de
    • Baustellenmanagement für Probleme mit Straßenbaustellen
      baustellenmanager [at] stadt-koeln.de
      Telefon 0221 / 221-27871
    • Ampel-Hotline für fehlerhafte Ampeln
      Telefon 0221 / 221-0
    • Grünflächenamt für Grünschnitt an Radwegen und Probleme in Grünanlagen
      gruenflaechenamt [at] stadt-koeln.de
      0221 / 221-26037 oder -26036

    Viele Themen können auch online über sags-uns.stadt-koeln.de gemeldet werden.

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  • An wen wende ich mich wegen nicht geräumten Radwegen?

    In Köln sind in der Regel die Reinigungsteams der AWB Köln für Laub, Müll, Scherben, Schnee auf dem Radweg zuständig.

    • Telefon 0221 / 9 22 22 24
    • Innenstadt, Lindenthal, Rodenkirchen
      alteburger [at] awbkoeln.de
    • Deutz, Kalk, Mülheim, Porz
      giessener [at] awbkoeln.de
    • Chorweiler, Ehrenfeld, Nippes
      SRMaarweg [at] awbkoeln.de

    Radwege an Landes- und Bundesstraßen übernimmt dagegen häufig auch der Landesbetrieb Straßen.NRW:

    • Telefon 0221 / 8397-0
    • kontakt [at] strassen.nrw.de

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  • An wen kann ich mich bei der Polizei wenden?

    • Anzeigen sollte man online auf der Website der Polizei aufgeben oder in eine Wache gehen.
    • Allgemeine Fragen zum Radverkehr und zu Verkehrsregeln bearbeitet sicher-radfahren.koeln [at] polizei.nrw.de.
    • Beschwerden und sonstige Fragen nimmt die Polizei unter poststelle.koeln [at] polizei.nrw.de entgegen.

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  • Bekomme ich bei Euch Warnwesten zum Thema 1,5 Meter Abstand?

    Wir bieten keine Warnwesten an und planen dies aus verschiedenen Gründen auch nicht. Es gibt allerdings Warnwesten mit einem 1,5-Meter-Abstand-Motiv beim ADFC Berlin und ADFC Bonn. Außerdem verteilen die Stadt Köln und die Polizei Köln kostenlos Warnwesten auf Veranstaltungen. Noch besser wäre es allerdings, wenn sich die beiden Behörden stärker für mehr Verkehrssicherheit einsetzen würden.

  • An wen kann ich mich wenden, wenn ich ein altes Rad spenden will?

    Die Faradgang in der Südstadt und die Radstation am Hauptbahnhof reparieren Fahrräder für Flüchtlinge und andere Bedürftige.

  • Wo kann ich das Radfahren lernen?

    Radfahrschulen bringen jungen oder erwachsenen Menschen das Radfahren bei oder führen Trainings zur besseren Beherrschung des Fahrrads in der Großstadt durch.

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