Ride of Silence mit Aufstellung eines Geisterrads an der Boltensternstraße
Der Kölner „Ride of Silence“ wird seit 2015 jährlich am dritten Mittwoch des Monats Mai vom ADFC Köln organisiert.
Einige hundert weiß gekleidete Radfahrerinnen und Radfahrer aus der Region werden über eine Strecke von etwa 20 km durch Köln fahren, um den im Kölner Straßenverkehr verunglückten und getöteten Radfahrenden zu Gedenken.
Wir treffen uns am Mittwoch, 16. Mai 2018 ab 18:30 Uhr am Ottoplatz vor dem Bahnhof Messe/Deutz und starten dort um 19 Uhr. Neben der Boltensternstraße werden wir auch die folgenden Unfallstellen aus den letzten Jahren besuchen.
Der Kölner ADFC-Vorsitzende Christoph Schmidt sagt: „Wir würden uns über die Teilnahme der Kölner Radfahrerinnen und Radfahrer am Ride of Silence freuen. Uns ist es wichtig, die Menschen hinter den Unfällen nicht zu vergessen und gemeinsam ein Zeichen für verbesserte Bedingungen für Radfahrende in unserer Stadt zu setzen.“
Dem Anlass und Namen der Tour entsprechend fahren wir schweigend. Üblich ist es, beim Ride of Silence in weißer Kleidung mitzufahren.
In Köln wurden vom ADFC und von Menschen außerhalb unserer Organisation an verschiedenen Unfallstellen Geisterräder für im Kölner Straßenverkehr getötete Radfahrende aufgestellt.
Wir fahren in diesem Jahr über folgende Stationen:
- Miriams Geisterrad am Auenweg: Am 14. April 2015 lieferten sich zwei Autofahrer am Auenweg ein illegales Rennen, das außer Kontrolle geriet. In der Folge wurde die 19jährige Studentin Miriam von einem beteiligten Fahrzeug auf dem Radweg getroffen und getötet. Sowohl der Unfall als auch die endlose Kette der Gerichtsverfahren haben in der Bevölkerung große Betroffenheit ausgelöst. Das Urteil wurde im laufenden Jahr zu Haftstrafen ohne Bewährung angepasst. Einer der beiden Beteiligten nahm dieses jedoch nicht an.
- Aufstellung eines Geisterrads für Monika: In diesem Jahr werden wir am freilaufenden Rechtsabbieger von der Boltensternstraße zur Auffahrt zur Mülheimer Brücke für die am 24. April 2018 verstorbene Radfahrerin ein Geisterrad aufstellen. Die 56jährige war dort in den Morgenstunden von einem rechtsabbiegenden LKW überrollt und getötet worden.
- Geisterrad an der Subbelrather Straße: Am 15. Mai 2017 wurde ein 51jähriger Radfahrer an der Kreuzung Subbelrather Straße / Innere Kanalstraße von einem LKW getötet. Der Unfall kam auf einem freilaufenden Rechtsabbieger zustande, einer ampelfreien Abbiegespur zum schnellen Rechtsabbiegen. Diese Infrastruktur trägt neben dem rücksichtslosen Verhalten der motorisierten Verkehrsteilnehmer maßgeblich zu Unfällen bei.
- Gianlucas Geisterrad an der Aachener Straße: Am 8. Juli 2016 lieferten sich zwei Autofahrer ein Rennen durch die Kölner Innenstadt. An der Kreuzung Aachener Straße / Universitätsstraße, die wie ein Autobahnkreuz ausgebaut wurde, kam Gianluca ein nur 26 Jahre Radfahrer ums Leben, weil ein Autofahrer mit über 100 km/h die Kontrolle über seinen Mietwagen verlor. Für Gianluca haben wir vor zwei Jahren ein Geisterrad aufgestellt.
- Abdollahs Giesterrad am Gottesweg: An der Kreuzung Rhöndorfer Straße / Gottesweg fanden am 19. und 20. Dezember 2016 jeweils gegen 10 uhr morgens zwei beinahe identische Unfälle statt. Ein Radfahrer wurde schwer verletzt, der andere wurde getötet. Beiden Radfahrern wurden von linksabbiegenden Kraftfahrzeugen die Vorfahrt genommen. Das Geisterrad für den 80jährigen Abdollah haben wir im letzten Jahr aufgestellt.
Über den ADFC Köln
Der ADFC ist ein Verband von Radlerinnen und Radlern, die gemeinsam das Ziel verfolgen, den Verkehr fahrrad- und fußgängerfreundlicher zu gestalten. Der ADFC Köln e.V. wurde 1979 gegründet. Inzwischen ist die Mitgliederzahl auf über 5.000 fahrradbegeisterte Radlerinnen und Radler angewachsen. Das Gebiet umfasst die Stadt Köln.