fahrRAD! 1/2008: Rad & Bahn / Fahrradmärkte/ Deutschlandtour

In dieser Ausgabe wird der Begriff Umweltzone aufgegriffen und die Probleme erläutert, die durch diese nicht gelöst werden.

Weiße Salbe

Seit dem 1. Januar gibt es bei uns nun die „Umweltzone“. Der Begriff suggeriert, dass hier etwas für die Umwelt getan wird. Schön wär‘s ja! Leider ist die Realität eine andere. Die Autofahrer haben brav ihre Plakette in rot, gelb oder grün gekauft und verhalten sich keinen Deut anders als vorher. Warum sollten sie auch? Im gleichen Maß, wie es ihnen leicht gemacht wird, kommt nämlich die Förderung des alternativen Verkehrsträgers mit null Emission nicht voran: Die Rede ist vom Radverkehr. Nehmen wir z. B. die Frankfurter Straße in Mülheim, die Einkaufsmeile des Veedels. Liegt mitten in der Umweltzone. In jede Fahrtrichtung zwei Fahrspuren, deren jeweils eine allerdings dem ruhenden Verkehr vorbehalten ist. Da darf und soll die geneigte Kundschaft im Blechliesel vorfahren und fürs Abstellen desselben eine ganze Fahrspur beanspruchen. Derweil üben sich die wenigen Wagemutigen, die ihre Einkäufe mit dem Rad erledigen, im Zickzackfahren oder quetschen sich zwischen dem ruhenden und dem schleichenden („fahrenden“ wäre übertrieben) Verkehr durch, manchmal bedrängt von einem dahinter folgenden KVBBus, von ungenügender Rad-Infrastruktur mal ganz zu schweigen... „Nichts ist so reformbedürftig wie das Verhalten der Menschen“ wusste schon Mark Twain. Verhaltensänderung aber beginnt im Kopf, und die „Umweltzone“ fördert das Umdenken eindeutig nicht. Wenn Umweltverbände fordern, den Verkehrsablauf fahrradfreundlicher zu gestalten und beispielsweise in jeder Fahrtrichtung eine Spur für Bus– und Radverkehr zu reservieren, löst das bei den meisten Politikern und Geschäftsleuten sofort einen Reflex aus: Umsatzverlust, Arbeitsplatzverlust, Stimmenverlust! Undenkbar! Lieber nehmen sie noch eine große Dosis aus der Tube mit der Weißen Salbe*. Dabei ist erwiesen, dass Radfahrer, bezogen auf ihre Besuchshäufigkeit, mehr Geld in den Kassen des Einzelhandels zurücklassen als Autofahrer - Radfahrer kommen eben öfter! „Umweltzone“ ist ja gut und schön, aber man müsste auch drin Rad fahren können! 

Ihr Erich Koprowski Redaktion „FahrRad!“

Folgende Themen in dieser Ausgabe:

  • Editorial
  • Leserbrief

Verkehr

  • Rad & Bahn Neuer Übergangstarif im VRS
  • Aktivitäten der Mülheimer Fahrrad Gruppe

ADFC aktiv

  • Portrait - Radmarkt Schumacher GmbH ist neues Fördermitglied
  • Antrittsbesuch Jürgen Möllers ist neuer Fahrradbeauftragter
  • Das Liegerad Ein Fahrbericht von Janina Weinand
  • Kurz notiert
  • Tandemfreunde Die erste Ausfahrt geriet zu Wasserspielen
  • Persönlich Nachruf auf Heribert Thelen
  • Das Fahrradbüro hat ein neues Domizil Der ADFC ist umgezogen
  • Gebrauchtfahrradmärkte im Rheinland
  • Kurstermine der Radfahrschule
  • Ansprechpartner und Fördermitglieder

Op Jöck

  • Autofreie Erlebnistage
  • Touren und Treffs
  • Deutschlandtour Einmal drumrum mit Erwin Wittenberg Interview mit Benni Elsel Mitfahrgelegenheit für Einheimische

Feuilleton

  • Heiliges Blech Erzählung von Manfred Cibura
  • Einladung zur Autorenlesung

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