Positivbeispiel: Fahrradstraße in Bremen

Fahrradstraße Weyertal: Autos nur zu Gast?

Die Schülerinnen und Schüler am Weyertal gehen auf die Straße. Sie werben dafür, dass sie unbehindert von Kraftfahrzeugen sicher und bequem auf der Fahrradstraße vor ihrer Schule fahren können. Zurecht!

Auch der ADFC Köln weist schon länger darauf hin, dass auf Kölns Fahrradstraßen häufig Konflikte zwischen Kfz und Radfahrenden entstehen. Radfahrende berichten, dass Kfz-Fahrende regelmäßig dicht auffahren, hupen und eng überholen. Dies verunsichert die Radfahrenden, ist gefährlich und widerspricht dem Gast-Status, den die Straßenverkehrsordnung für Kfz in Fahrradstraßen vorsieht – wenn Kfz denn überhaupt zugelassen werden. Zudem wird häufig in zweiter Reihe geparkt und gehalten. Insbesondere der Lieferverkehr zwingt damit zu gefährlichen Ausweichmanövern und schränkt die Sicht zwischen den Verkehrsteilnehmenden ein.

Wir schlagen für das Weyertal eine Reihe von Maßnahmen vor, die das Miteinander verbessern können:

1. Reduzierung des Kfz-Verkehrs

Gerade Weyertal und Arnulfstraße zeigen, dass Fahrradstraßen gerne als attraktive Ausweichrouten für den Kfz-Durchgangsverkehr dienen. Zügiger Kfz-Verkehr verträgt sich jedoch nicht mit einer speziell auf schwächere Verkehrsteilnehmende ausgerichteten Straße. Darum muss Durchgangsverkehr im Weyertal für Kfz mit einer Durchfahrtssperre in Form eines modalen Filters ausgeschlossen werden.

Zudem muss die Geschwindigkeit des Autoverkehrs reduziert werden u.a. durch

  • Temporeduktion auf 20 Km/h,
  • streckenweisen Einrichtungsverkehr
  • Einrichtung weiterer Fußgängerüberquerungen

2. Erhöhung der Erkennbarkeit der Fahrradstraße für alle Verkehrsteilnehmenden

In der Praxis zeigt sich, dass Verkehrszeichen und sogar die großen Piktogramme auf der Fahrbahn den Kfz-fahrenden nicht ausreichend vermitteln, dass sie auf einer besonderen Straße zu Gast sind. Es muss eine intuitiv wahrnehmbare Gestaltung der Straße her, z.B. durch

  • eine farbige Fahrbahn
  • Neugestaltung der Nebenanlagen
  • Verengung des Zugangs für Kfz

3. Beseitigung von Gefährdungselementen

Der Lieferverkehr braucht Lieferzonen, ohne die freie Sicht unter den Verkehrsteilnehmenden zu behindern. Dafür müssen bestehende Parkplätze umgewidmet werden. Senkrechtparkplätze müssen zu Längsparkplätzen umgewandelt werden. Das reduziert die Gefahr, dass Radfahrende beim Ausparken übersehen werden und schafft Platz auf den Gehwegen, der den Fußgänger*innen zu Gute kommt.

4. Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt

Der Verkehrsdienst des Ordnungsamts muss regelmäßig Falschparker kontrollieren, insbesondere zu den Schulzeiten und insbesondere in Bezug auf die Lieferzonen. Die Polizei muss regelmäßig Geschwindigkeits- und Abstandskontrollen durchführen.

Die Stadt Köln plant, Fahrradstraßen im großen Stil im gesamten Stadtgebiet einzurichten. Alleine für die Innenstadt sind 83 neue Fahrradstraßen geplant. Eine Diskussion über die Qualitätsansprüche ist daher dringend notwendig.

Foto: C.Suthorn / cc-by-sa-4.0 / commons.wikimedia.org

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