LKW-Unfall an der Boltensternstraße
Gestern wurde in Köln ein wieder Radfahrer von einem Lastwagen angefahren und schwer verletzt. Und wieder einmal geschah das auf einer schlecht geplanten Kreuzung einer veralteten und kaum gepflegten Radverkehrsinfrastruktur.
An der Einmündung von der Boltensternstraße in die Pasteurstraße trifft der versteckt hinter Bäumen anfahrende Radverkehr auf abzweigende Kraftfahrzeuge, die aufgrund eines großzügigen Kurvenradius viel zu schnell abzweigen können. Zudem gibt es an der Ampel eine sogenannte Konfliktschaltung: Radfahrende und zu Fuß Gehende, die geradeaus der Boltensternstraße folgen, haben gleichzeitig grün mit Autos und LKW, die rechts in die Pasteurstraße abbiegen. An so gestalteten Kreuzungen sind schwere Unfälle nur eine Frage der Zeit. Es muss darum hier eine Ampelsteuerung ohne Konfliktschaltung geschaffen werden. Das gilt auch für alle anderen Ampelkreuzungen in der Stadt.
Neben schlechter Radverkehrsinfrastruktur und schlechten Sichtbeziehungen an Kreuzungen sind zudem regelmäßig zu hohe Geschwindigkeiten und Unachtsamkeit von Kraftfahrzeugen Unfallursache. Darum ist es ärgerlich, dass sich die Novellierung der Straßenverkehrsordnung noch bis Ende Februar hinziehen soll. Eine geplante neue Regelung sieht vor LKWs das Rechtsabbiegen nur noch im Schritttempo zu erlauben, um genau diese Art von Unfällen zu verhindern. Damit diese Regel auch Wirkung entfaltet bedarf es auch wirksamer Kontrollen. Wir rufen die Polizei Köln auf, bereits jetzt Methoden zu entwickeln, wie sie bei LKWs die Schrittgeschwindigkeit beim Abbiegen kontrollieren und durchsetzen kann. Ebenso müssen die Einstellung der LKW-Spiegel und die Vorgehensweise zum sicheren Abbiegen regelmäßig kontrolliert und erklärt werden. Wir verweisen hier wieder einmal auf unsere in der blauen Box verlinkten Artikel in unserer Zeitschrift fahrRAD!.