Pressemitteilung: Ride of Silence Köln am Mittwoch, 15. Mai 2024 ab 19 Uhr
Der ADFC Köln stellt auf seiner jährlichen Gedenkfahrt für im Straßenverkehr getötete Radfahrerinnen und Radfahrer am kommenden Mittwoch zwei weitere Geisterräder auf. Besonderer Schwerpunkt in diesem Jahr ist das Thema Abbiegeunfälle mit Lkw.
Der Ride of Silence geht zurück auf eine in Dallas, Texas gegründete Initiative aus dem Jahr 2003 und wird mittlerweile weltweit in zahlreichen Städten auf allen Kontinenten durchgeführt. Alle starten um 19 Uhr zur jeweiligen Ortszeit. Der ADFC führt die Veranstaltung dieses Jahr seit 2015 zum achten Mal durch, lediglich in der Pandemie haben wir die Gedenkfahrt ausgesetzt.
Seit dem letzten Ride of Silence gab es vier tödliche Unfälle mit Menschen auf dem Fahrrad in unserer Stadt:
- Am 23. Juni 2023 wurde eine 83-jährige Radfahrerin in der Innenstadt vom Fahrer eines links von der Clever Straße in die Riehler Straße abbiegenden Lkw getötet. Wir haben an dieser Stelle bereits im letzten Jahr ein Geisterrad aufgestellt und werden dort beim Ride of Silence vorbeifahren und der Verstorbenen gedenken.
- Am 29. Februar 2024 wurde eine 44-jährige Radfahrerin in Mülheim vom Fahrer eines rechts auf ein Tankstellengelände abbiegenden Lkw am Bergischen Ring / Rendsburger Platz getötet. Wir werden an dieser Stelle zwischen 19:15 Uhr und 19:45 Uhr ein Geisterrad aufstellen.
- Am 6. März 2024 wurde eine 68-jährige Radfahrerin in Rodenkirchen auf der Straße Unter Buschweg in Sürth auf der abknickenden Vorfahrtsstraße von einer wartepflichtigen Autofahrerin lebensgefährlich verletzt. Sie verstarb am 8. März 2024 in einer Klinik. Die Aufstellung eines Geisterrads an dieser Stelle ist für einen späteren Zeitpunkt im laufenden Jahr geplant.
- Am 9. April 2024 wurde eine 63-jährige Radfahrerin in Lindenthal vom Fahrer eines rechts vom Sülzgürtel auf die Luxemburger Straße abbiegenden Lkw getötet. Wir werden an dieser Stelle zwischen 20:30 und 21:00 Uhr ein weiteres Geisterrad aufstellen.
Außerdem halten wir auf unserer Gedenkfahrt am Friesenplatz, wo am 14. Mai 2020 eine 55-jährige Radfahrerin vom Fahrer eines rechts abbiegenden Lkw getötet wurde. Für Sie wurde im Pandemiejahr ein Geisterrad außerhalb einer Veranstaltung aufgestellt.
"Immer wieder werden Menschen, die auf dem Rad unterwegs sind, in Köln und anderswo von abbiegenden Lkw getötet. Besonders häufig sind Frauen mittleren und gehobenen Alters die Opfer dieser Unfälle." sagt Christoph Schmidt, Vorsitzender des ADFC Köln. "Es macht uns betroffen, dass die Infrastruktur vielerorts diese Art Unfälle begünstigt und die Mehrheit der Lkw immer noch ohne Assistenzsysteme in unserer Stadt unterwegs ist. Aber auch das in der StVO vorgeschriebene Abbiegen in Schrittgeschwindigkeit würde die Zahl der tödlichen Lkw-Unfälle deutlich reduzieren. Hier ist auch die Polizei gefragt, diese wichtige Regel durch Kontrollen und Sanktionen durchzusetzen."
Wir bitten um Berichterstattung. Die Pressemitteilungen der Polizei zu den einzelnen Unfällen sowie weitere Hintergrundinformationen sind in der blauen Infobox für Sie verlinkt.
Über den ADFC Köln
Der ADFC ist ein Verband von Radlerinnen und Radlern, die gemeinsam das Ziel verfolgen, den Verkehr fahrrad- und fußgängerfreundlicher zu gestalten. Der ADFC Köln e.V. wurde 1979 gegründet. Inzwischen ist die Mitgliederzahl auf über 5.000 fahrradbegeisterte Radlerinnen und Radler angewachsen. Das Gebiet umfasst die Stadt Köln.