ADFC-RadReiseRegionen
Der ADFC präsentiert eine neue Zertifizierung für Radregionen. Sie soll qualitative Standards bieten, an denen sich der Gast orientieren kann.
Regionen, die nachhaltig die Planung ihrer Radwege und eines darauf abgestimmten touristischen Angebots über Jahre vorangetrieben haben, werden dafür mit der Qualitätsauszeichnung „ADFC-RadReiseRegion" belohnt. Als erste ADFC-RadReiseRegionen sind die beiden Modellregionen Prignitz und Naturpark Lahn-Dill-Bergland ausgezeichnet worden.
Warum ADFC-RadReiseRegionen?
Aus touristischer Sicht gibt es verschiedene Gründe:
- statt kurzer Radrouten sollen Regionen bewertet werden
- neuer Trend: Zielgruppe „Regio-Radler“: Radreisende entdecken Deutschland nicht mehr nur auf den touristischen Radfernwegen von Ort zu Ort mit wechselnden Unterkünften, sondern erkunden auch Radregionen, oftmals mit einer festen Unterkunft
- Entscheidungshilfe, da sich nahezu jede Reiseregion des Themas Radtourismus bedient
- Instrument zur Qualitätsentwicklung und -sicherung und zum anderen ein Marketinginstrument
Wie bei den Sternerouten schaut der ADFC bei den RadReiseRegionen aus Sicht des Radfahrers auf das Angebot. Anders als für Etappenfahrer sind für Regio-Radfahrer abwechslungsreiche Routen- und Themenangebote besonders wichtig.
Der Übernachtungsort beispielsweise benötigt eine bestimmte touristische Infrastruktur: Nicht jeder Gast reist mit dem Rad an, daher sollte es Möglichkeiten geben, Räder zu mieten. Infotafeln oder Informationsstellen sollten vorhanden sein, ebenso ein Übernachtungsangebot in unterschiedlichen Kategorien.
Regionen, die sich für die Zertifizierung interessieren, müssen einige Voraussetzungen bereits erfüllen: „Die Region muss einheitlich ausgeschildert sein und sich als touristisches Reiseziel klar abgrenzen lassen, wie beispielsweise die Modellregionen Prignitz in Brandenburg und das hessische Lahn-Dill-Bergland“, sagt Gabi Bangel, Initiatorin der ADFC-RadReiseRegionen.
Außerdem sollte ein Radwegnetz von mindestens zehn vermarkteten regionalen Radrouten vorhanden sein, denn über sie sollen die Touristen die gesamte Region erschließen können.
Das Wegenetz muss in Karten, Flyern oder Broschüren dargestellt sein. Zudem spielt das Qualitätsmanagement eine wichtige Rolle: Für Routen wie Regionen fordert der ADFC zentrale Ansprechpartner, die Infrastruktur und Schwachstellen kennen. Für die Ansprechpartner bietet der Verband Schulungen an, um ihnen Kriterien sowie Ansprüche und Wünsche von Radtouristen zu vermitteln.
Erst dann fahren ADFC-Routeninspektoren die Strecken ab und recherchieren, wie weit die Bewertungskriterien erfüllt werden. Die Kriterien sind in thematische Module unterteilt und haben bei der Auswertung unterschiedliches Gewicht. Alle informationen dazu finden Sie auch nebenstehend als Download zur Verfügung.