Unfallstatistik hinter der Windschutzscheibe

 

Mitten im Karneval stellte die Polizei Köln die Unfallstatistik des Jahres 2019 vor.

 

Die Zahl der Unfälle mit Verunglückten (d.h. mindestens leicht verletzten) Radfahrenden ist nur leicht gesunken, die Anzahl der Unfälle mit schwer Verletzten dagegen dem langjährigen Trend entsprechend weiter gestiegen. Immerhin wurde die außergewöhnlich hohe Zahl von Todesfällen aus dem Vorjahr nicht erneut erreicht.

Leider setzt die Polizei Köln primär auf die Erfassung und Verwaltung der Unfälle. Wir fordern jedoch nach wie vor, dass sich die Polizei vor allem dafür einsetzt, dass die Unfälle erst gar nicht entstehen. Wir haben hierzu in den letzten beiden Jahren bereits ausführlich dargestellt, was getan werden muss:

1. Um aus den Unfallzahlen die richtigen Schlüsse ziehen zu können, bedarf es voller Transparenz. Es ist nicht hilfreich, dass Zahlen nur gefiltert dargestellt werden, dass eine Gegenüberstellung des Radverkehrs mit dem Autoverkehr fehlt, und dass die mehrjährige Entwicklung nicht eingeordnet wird. In anderen Städten werden Unfallzahlen in viel umfassenderer Form veröffentlicht.

Für uns ist auch anhand der neuen Statistik klar: Die wesentlichen Verursacher von Unfällen mit Radfahrenden sind nachweislich und unverändert Kraftfahrzeuge, sowie die veraltete und schlecht betriebene Infrastruktur der Stadt Köln – und hier muss die Unfallprävention ansetzen.

Wir hatten einige Aspekte bereits im letzten Jahr ausführlich in einem Beitrag erklärt.

2. Stadt und Polizei haben vielfältige Möglichkeiten, die Entstehung von Unfällen zu verhindern. Dazu gehören an erster Stelle technische Maßnahmen wie eine sichere Radverkehrsinfrastruktur und der mittlerweile immerhin begonnene Rückbau der freilaufenden Rechtsabbieger. Zusätzlich helfen organisatorische Maßnahmen wie der Aufbau einer funktionierenden Unfallkommission und die Wiederaufnahme der in Köln nicht stattfindenden Verkehrsschauen.

In alle diese Prozesse ist die Polizei eingebunden und muss sich dort viel vehementer für eine Beseitigung der Unfallursachen einsetzen. Leider betraf die einzige medial transportierte Botschaft des Polizeipräsidenten im vergangenen Jahr stattdessen das Tragen von Fahrradhelmen.

Wir haben im letzten Jahr ausführlich erläutert, was im Bereich Unfallprävention getan werden muss und wie man dies priorisieren sollte.

3. Unfallprävention beginnt bei den Unfallursachen und den Unfallverursachern. Anstelle den bisherigen Tote-Winkel-Show-Aktionen von Stadt, Polizei und ADAC müssen endlich vor allem die LKW-Fahrer aufgeklärt werden.

Wir haben dazu als ADFC eine Plane beschafft, mit der LKW-Spiegel richtig eingestellt werden können bzw. deren Einstellung kontrolliert werden kann. Trotz vielfacher Angebote unsererseits und Ankündigungen der Polizei kam sie bisher nicht zum Einsatz. Die Polizei Köln hat es zudem abgelehnt, sich auf Landesebene für eine Veränderung der bundesweiten Rahmenbedingungen von LKW-Kontrollen stark zu machen.

Unser Beitrag zu diesem Thema stammt bereits aus dem vorletzen Jahr.

 


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  • Wo kann ich Mängel an die Stadt Köln melden?

    Über "Sag’s uns" kannst Du die Stadtverwaltung über Probleme im Kölner Stadtbild informieren. Dazu musst Du einfach die Adresse eintragen, eine passende Kategorie aussuchen und Dein Anliegen absenden. Wenn Du zusätzlich zu Deinem Beitrag ein Foto hochlädts, hilft das der Stadt bei einer zügigen Bearbeitung. Gibt es keine passende Kategorie, kannst Du auch einfach eine Mail an die Stadtverwaltung senden. Fahrradspezifische Themen, wie fehlende Abstellmöglichkeiten, Probleme mit Radwegen oder falschen Schildern kannst Du auch an den Fahrradbeauftragten den Stadt Köln senden.

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  • Was mache ich bei Falschparkern auf dem Radweg?

    Für den ruhenden Verkehr ist der Verkehrsdienst des Ordnungsamts zuständig.

     

    Die Polizei ist bei Verkehrsbehinderungen, also z.B. einen Radwegparker, ebenso zuständig.

    • 0221 / 229-0, im Zweifel auch die 110

    Beide Behörden benötigen Informationen über die Zeit, den Ort, das Fahrzeug und das Vergehen sowie die Kontaktdaten des Anzeigenden.

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  • Wo melde ich Radwegschäden und andere Infrastrukturmängel?

    Die Stadt nimmt Probleme unter verschiedenen Adressen entgegen.

    • Fahrradbeauftragter für Radwege, Beschilderung, Fahrradparken
      fahrradbeauftragter [at] stadt-koeln.de
    • Baustellenmanagement für Probleme mit Straßenbaustellen
      baustellenmanager [at] stadt-koeln.de
      Telefon 0221 / 221-27871
    • Ampel-Hotline für fehlerhafte Ampeln
      Telefon 0221 / 221-0
    • Grünflächenamt für Grünschnitt an Radwegen und Probleme in Grünanlagen
      gruenflaechenamt [at] stadt-koeln.de
      0221 / 221-26037 oder -26036

    Viele Themen können auch online über sags-uns.stadt-koeln.de gemeldet werden.

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  • An wen wende ich mich wegen nicht geräumten Radwegen?

    In Köln sind in der Regel die Reinigungsteams der AWB Köln für Laub, Müll, Scherben, Schnee auf dem Radweg zuständig.

    • Telefon 0221 / 9 22 22 24
    • Innenstadt, Lindenthal, Rodenkirchen
      alteburger [at] awbkoeln.de
    • Deutz, Kalk, Mülheim, Porz
      giessener [at] awbkoeln.de
    • Chorweiler, Ehrenfeld, Nippes
      SRMaarweg [at] awbkoeln.de

    Radwege an Landes- und Bundesstraßen übernimmt dagegen häufig auch der Landesbetrieb Straßen.NRW:

    • Telefon 0221 / 8397-0
    • kontakt [at] strassen.nrw.de

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  • An wen kann ich mich bei der Polizei wenden?

    • Anzeigen sollte man online auf der Website der Polizei aufgeben oder in eine Wache gehen.
    • Allgemeine Fragen zum Radverkehr und zu Verkehrsregeln bearbeitet sicher-radfahren.koeln [at] polizei.nrw.de.
    • Beschwerden und sonstige Fragen nimmt die Polizei unter poststelle.koeln [at] polizei.nrw.de entgegen.

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  • Bekomme ich bei Euch Warnwesten zum Thema 1,5 Meter Abstand?

    Wir bieten keine Warnwesten an und planen dies aus verschiedenen Gründen auch nicht. Es gibt allerdings Warnwesten mit einem 1,5-Meter-Abstand-Motiv beim ADFC Berlin und ADFC Bonn. Außerdem verteilen die Stadt Köln und die Polizei Köln kostenlos Warnwesten auf Veranstaltungen. Noch besser wäre es allerdings, wenn sich die beiden Behörden stärker für mehr Verkehrssicherheit einsetzen würden.

  • An wen kann ich mich wenden, wenn ich ein altes Rad spenden will?

    Die Faradgang in der Südstadt und die Radstation am Hauptbahnhof reparieren Fahrräder für Flüchtlinge und andere Bedürftige.

  • Wo kann ich das Radfahren lernen?

    Radfahrschulen bringen jungen oder erwachsenen Menschen das Radfahren bei oder führen Trainings zur besseren Beherrschung des Fahrrads in der Großstadt durch.

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