Rheinspange und andere Autobahnen in Köln
Land und Bund planen neben der Rheinspange im Kölner Süden weitere Autobahnerweiterungen und -neubauten rund um Köln.
Klimawandel, Naturschutz, Verkehrswende, sommerliche Überhitzung der Kölner Innenstadt mangels Abkühlungsmöglichkeiten und Frischluftzufuhr, Ausrufen des Klimanotstands in Köln, Verkehrsnotstand, Überlast durch PKW-Verkehr: Themen, die endlich in der Politik ganz oben angekommen sind, wenn auch mit freundlicher Unterstützung des Bundesverfassungsgerichts.
Was aber geschieht in und um Köln herum? Da werden uralte Autobahnpläne aktiviert wie die Rheinspange A553 im Süden von Köln, da soll die A4 plötzlich noch weiter ausgebaut werden und dafür die neue, funktionierende Rodenkirchener Brücke abgerissen werden. Nördlich von Leverkusen soll die A3 mehr Spuren bekommen, anschließend müssen wiederum die Autobahnkreuze umgebaut werden, da immer mehr Verkehr angezogen wird.
Eines der teuersten und sinnlosesten Autobahnprojekte Deutschlands ist der geplante Bau der Rheinquerung A553, die sogenannte Rheinspange. Quer durch Felder, Hochwasserrückhaltebecken für die Kölner Innenstadt und Europäisches Naturschutzgebiet soll eine 4-spurige, fast 25 m hohe Autobahnschneise gepflügt werden. 6 km Luftlinie parallel zur A4 im Norden und 9 km Luftlinie parallel zur A565 im Süden. Das fruchtbare Ackergebiet zwischen Köln im Norden und Siegburg/Niederkassel im Süden, im Westen begrenzt durch den Rhein und im Osten durch die Wahner Heide, ist ein viel besuchtes und von Fahrradfahrer*innen stark frequentiertes Naherholungsgebiet. Die Autobahn würde fast alle Nord-Süd Wege trennen, Lärm und Gestank der Autobahn würden alle Erholungssuchenden begleiten.
Ein solches Autobahnkonzept passt nicht mehr in unsere Zeit. Diese Autobahn kostet, wenn sie in 10 Jahren fertig sein sollte, fast eine Milliarde Euro. Für Fahrradschnellwege, die nur ein Bruchteil kosten, benötigt man fast 10 Jahre, um darüber nachzudenken. So kann die Verkehrswende nicht funktionieren. Deshalb appellieren wir an alle Bürger und insbesondere ADFC Mitglieder, auf ihre politischen Vertreter*innen zuzugehen und sie aufzufordern, diesen Wahnsinn zu stoppen.