Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Köln e. V.

Visualisierung einer zukünftigen Kalker Hauptstraße als Einbahnstraße © ADFC/3DStreet

Umgestaltung der Kalker Hauptstraße

Vor mehr als 3½ Jahren wurden für die Kalker Hauptstraße Verbesserungen für den Umweltverbund sowie eine weitestgehende Befreiung vom motorisierten Verkehr beschlossen. Der ADFC Köln empfiehlt als Lösung eine stadtauswärtsführende Einbahnstraße.

Im Mai 2021 hat die Bezirksvertretung Kalk folgenden Beschluss gefasst: 

"Die Verwaltung wird beauftragt [...] ein Konzept zu erarbeiten [...], wie die Kalker Hauptstraße (B55) zwischen Kapellenstraße und Kalk-Mülheimer-Straße vom Autoverkehr inklusive der angrenzenden Parkplätze durch bauliche Maßnahmen, wie z.B. Fahrbahnverengung, Einbahnstraßenregelungen oder ähnliches weitestgehend befreit werden und die B55 auf eine alternative Strecke (Dillenburger Straße) verlagert werden kann. [...] 

Die freiwerdenden Verkehrsflächen sollen dafür genutzt werden, Verbesserungen für die Verkehrstragenden des Umweltverbundes (Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV) zu erzielen und um die Aufenthaltsqualität in der Kalker Hauptstraße zu verbessern (z.B. durch mehr Grün und Bänke)."

In diesem Rahmen hat 2023 eine Öffentlichkeitsbeteiligung stattgefunden, deren Ergebnisse das Anliegen dieses Beschlusses unterstützt hat.

Mögliche Varianten 

Um die Kalker Hauptstraße weitestgehend vom Autoverkehr zu befreien, gibt es mehrere grundsätzliche Möglichkeiten. 

  1. Eine Öffnung nur noch für den Fuß- und Radverkehr, Autos dürfen den Abschnitt nicht mehr befahren
  2. Eine Einbahnstraße
  3. Eine Verkehrsberuhigung durch Tempolimits und Fahrbahnverengungen 

Aus Sicht des ADFC Köln ist die Einbahnstraße hier die sinnvollste und praktikabelste Lösung. Im Folgenden betrachten wir, wie eine Umsetzung als Einbahnstraße aussehen könnte. Dabei gehen wir auf die Vor- und Nachteile ein und umreißen, warum die Vorteile im Vergleich zu anderen Varianten deutlich überwiegen.

Kalker Hauptstraße als Einbahnstraße 

Der betroffene Abschnitt zwischen Kalk-Mülheimer-Straße/Rolshover Straße (im Westen) und Kapellenstraße (im Osten) würde als Einbahnstraße mit Tempo 30 jeglichen Autoverkehr nur noch in Fahrtrichtung Osten, also stadtauswärts, zulassen. Der durch Entfall eines Parkstreifens und eines Fahrstreifens freiwerdende Platz wird neu aufgeteilt und kommt dem Fuß- und Radverkehr zugute. Der Busverkehr fährt, wie auch der Autoverkehr, nur noch stadtauswärts über die Kalker Hauptstraße, während er in der Gegenrichtung über die südlich parallel verlaufende Dillenburger Straße umgeleitet wird. 

Im Querschnitt könnte die Aufteilung der Einbahnstraße wie folgt aussehen: 

Im Vergleich zum aktuellen Straßenquerschnitt ergeben sich folgende Änderungen: 

  1. Auf beiden Seiten einige Meter mehr Platz für Fußgänger:innen.
  2. Baulich geschützte Radfahrstreifen in beiden Fahrtrichtungen, mit 2,5 m breit genug, um auch andere Radfahrende überholen zu können. Im Vergleich zur aktuellen Situation eine erhebliche Verbesserung für Radfahrende.
  3. Entfall des KFZ-Fahrstreifens stadteinwärts, sowie Entfall der Parkplätze an der nördlichen Straßenseite. Verbleibende Parkplätze und Ladezonen entlang des KFZ-Fahrstreifens sind durch Poller, Pflanzkübel oder sonstige bauliche Elemente vom Radfahrstreifen getrennt, um illegales Abstellen von  KFZ auf dem Radfahrstreifen sowie das Risiko von Dooring-Unfällen zu eliminieren. 

Mit der Einbahnstraße ist eine Beibehaltung der drei Fußgängerampeln möglich. Diese könnten alternativ abgebaut und durch Fußgängerüberwege (“Zebrastreifen”) ersetzt werden. Auch könnten weitere Querungshilfen für den Fußverkehr eingerichtet werden. Dies wäre in einer T30-Zone oder in einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich gesetzlich nicht möglich. Ebenso wären hier keinerlei Radverkehrsanlagen wie Schutzstreifen, Radwege oder Radfahrstreifen erlaubt.

alle Themen anzeigen

Werde ADFC-Mitglied!

Unterstütze den ADFC und die Rad-Lobby, werde Mitglied und nutze exklusive Vorteile!

  • eine starke Lobby für den Radverkehr
  • exklusive deutschlandweite Pannenhilfe
  • exklusives Mitgliedermagazin Radwelt
  • Verkehrsrechtsschutz-Versicherung
  • Beratung zu rechtlichen Fragen
  • Vorteile bei vielen Kooperationspartnern
  • Kostenlos Parken in der Kölner Radstation
  • das Kölner Magazin fahrRAD!
  • und vieles mehr

Dein Mitgliedsbeitrag macht den ADFC stark!

Jetzt Mitglied werden!

Verwandte Themen

Stellungnahme des ADFC Köln zum Radverkehrskonzept Innenstadt

Die Stadt Köln plant ein Radverkehrskonzept für den Bezirk Innenstadt. Der ADFC Köln hat sich als Radverkehrsverband am…

Weniger als drei Radwegparker pro Tag

Das Kölner Ordnungsamt verteilt mit 230 Mitarbeitern etwa eine Million Knöllchen im Jahr. Weniger als drei Knöllchen pro…

Unfalltode in Köln-Mülheim

Der 14. April 2015 war mit zwei tödlichen Unfällen ein schlimmer Tag für den Radverkehr in Köln.

Angebote zum Thema Verkehrssicherheit des ADFC Köln

Im Bereich Verkehrssicherheit bieten wir ein breites Portfolio an, um Schulen, Unternehmen und Behörden an…

Verkehrssicherheitskampagne #anderthalbmeter Abstand

Der ADFC Köln hat im Rahmen einer Kampagne zu #anderthalbmeter Seitenabstand Abstandsaufkleber auf mittlerweile auf über…

Straßen.NRW will Radschnellweg auf Leverkusener Brücke verhindern!

Am 18. Januar haben wir eine umfangreiche Stellungnahme zum Neubau der Leverkusener Autobahnbrücke an die…

Fahrradtrainings in Radfahrschulen

Radfahrschulen bringen jungen oder erwachsenen Menschen das Radfahren bei oder führen Trainings zur besseren…

Keine Verkehrswende in Köln-Nippes

Stellungnahme zu den neuen Pläne zur Umgestaltung der Neusser Straße in Köln-Nippes

Eigelstein voller Autos

Neue Verkehrsführung im Bereich der Straße Eigelstein

Gemeinsame Stellungnahme von ADFC Köln und FUSS e.V. zur Vorlage 3336/2020: Neue Verkehrsführung im Bereich der Straße…

https://koeln.adfc.de/artikel/umgestaltung-der-kalker-hauptstrasse

Bleiben Sie in Kontakt