Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Köln e. V.

Stellungnahme Fahrradstraßen Rodenkirchen

Die Radverkehrsgruppe nimmt Stellung zu Priorisierungsvorschlägen für Radverkehrsprojekte in Rodenkirchen.

Zum Abschluss des letzten Runden Tisch Radverkehr am 06.03.2024 wurde um Priorisierungsvorschläge für Radverkehrsprojekte gebeten, die bis zur nächsten Kommunalwahl im Stadtbezirk geplant werden sollen.

Alleine die Frage nach Priorisierung ohne Nennung von konkreten Kapazitäten und langfristigen Umsetzungszeitpunkten zeigt auf, dass wir bei Weitem nicht schnell genug bei der Realisierung des bezirklichen Radverkehrsnetzes vorankommen. Die Bezirksvertretung Rodenkirchen sollte daher verbindliche Zielvorgaben für die Umsetzung machen und eine deutliche Erhöhung der Planungskapazitäten einfordern.

Angesichts der Vielzahl von notwendigen Maßnahmen bis zur Vollendung des grünen und gelben Fahrradnetzes sowie der vorgesehenen Fahrradstraßen im Stadtbezirk bleibt als Botschaft eines Priorisierungsbeschlusses ohne diese Ergänzungen, dass sich die BV mit nur einigen wenigen Projekten bis zur nächsten Kommunalwahl zufrieden gibt und der Umsetzungshorizont des Netzes im Ungefähren bleibt. Auf Sicht der Fahrradfahrenden kann ein solcher Beschluss nur als ambitionslos verstanden werden. Für eine Gleichberechtigung des Fahrradverkehrs mit dem MIV ist deutlich mehr Tempo erforderlich.

Um aber die nun kurzfristige verfügbare Planungskapazität sinnvoll zu nutzen, befürwortet der ADFC, auf eine Markierung des Bayenthalgürtels verzichten, solange die Baustelle der Nord-Süd-Stadtbahn eine realistisch nutzbare Radverkehrsverbindung verhindert und stattdessen in die Planung und Umsetzung weiterer Fahrradstraßen einzusteigen.

Mit der Achse Schillerstraße/Goethestraße und der Umgestaltung der Vorgebirgstraße liegt der Schwerpunkt der Aktivitäten derzeit in Bayenthal/Marienburg sowie Zollstock. Daher wird angeregt, nun auch Stadtteile am Ausbau des Fahrradnetzes zu beteiligen, die bislang über keine Fahrradstraße verfügen. Konkret:

(1) Bestehende Achsen sichtbar machen, z.B.

  • Hitzlerstraße/Robinienweg in Raderthal als viel genutzte Verbindung zwischen Rondorf und Südstadt
  • Wilhelmstraße/Niebelungenweg als zentrale Achse für Rodenkirchen mit Anbindung des Gymnasiums

(2) Fahrradstraßen vor Grundschulen einrichten, z.B.

  • Kettelerstraße in Meschenich
  • Adlerstraße in Rondorf
  • Grüner Weg einschl. Teilstück Kölnstraße in Sürth
  • Annastraße in Raderberg

Bei den Straßen vor den Grundschulen sollte unbedingt die Option einer Schulstraße (temporäre MIV-Sperrung zu Bring- und Holzeiten) mit geprüft werden.

In Bezug auf Fahrradstraßen weist der ADFC erneut darauf hin, dass die Umsetzung einer Fahrradstraße nur sinnvoll ist, wenn gleichzeitig der motorisierte Durchgangsverkehr reduziert wird; dafür bieten sich z. B. modale Filter an. Reine Markierungsarbeiten schaffen keinen sicheren Verkehrsraum und erfüllen nicht den Zweck einer Fahrradstraße.

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https://koeln.adfc.de/artikel/stellungnahme-fahrradstrassen-rodenkirchen

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