Krümmungen
"Es sind nicht die äußeren Umstände, die das Leben verändern, sondern die inneren Veränderungen, die sich im Leben äußern." (Wilma Thomalla)
Eine Wand aus Ziegelstein, die andere aus beweglichen Blechobjekten. Weiße Linien, gekrümmt durch die Abstoßungskraft einer scheinbar magnetischen zylindrischen Skulptur. Oder ist es die Masse der Ziegelwand, die einen Gravitationseffekt erzeugt? Wirkt hier eine ziehende oder eine drückende Kraft? Krümmt das Äußere das Innere, oder ist es doch umgekehrt?
Dieses Kunstwerk fordert uns auf, Gewohntes infrage zu stellen, unsere dingliche Umwelt buchstäblich neu zu "erfahren". Eine kleine Abweichung von der Geradlinigkeit, ein kurzer Schwenk – ein neuer Blickwinkel. Das Moment der Überraschung wird verstärkt durch wechselnde Botschaften, die auf die Skulptur im Zentrum aufgeklebt werden und durch die immer neue Anordnung der Blechobjekte. So widersetzt sich das Kunstwerk einer allgemein gültigen Deutung.
Unbekannter Künstler, Ende des 20. Jahrhunderts, Köln
Materialien: Blech, Asphalt, Ziegelsteine, Papier, Kleister, weiße Farbe