Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Köln e. V.

Radverkehrsflickenteppich in Köln-Dünnwald

Im Juni hat der Landesbetrieb Straßen.NRW Teile des Radwegs entlang der Odenthaler Straße (L101) saniert.

Dies betrifft 200 Meter vom Ortsausgang Köln-Dünnwald Richtung Bergisch Gladbach Schildgen bis zur Einmündung der Leuchterstraße, und in der Gegenrichtung 620 Meter ab der Siedlung In der Hardt. So macht es nun Spaß, ins Bergische Land aufzubrechen. Ein herzliches Dankeschön an Straßen.NRW!

Odenthal und Schildgen sind nur schlecht mit dem ÖPNV an Köln angebunden. Viele Pendlerinnen und Pendler nutzen daher das Auto. Die Verbesserung der Radverkehrsführung ist daher ein wichtiger Hebel, um die Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Strecke vom Kfz-Verkehr zu entlasten.

Von Schildgen nach Dünnwald

Am Ortsende von Schildgen treffen Radpendler auf einen gemeinsamen Geh- und Radweg, der leider benutzungspflichtig ist. Wegen der zahlreichen Schlaglöcher weichen viele Radler – mit Recht! – auf die Fahrbahn der Odenthaler Straße aus. Auf einem kurzen Stück ist der Weg so eng, dass ein Überholen von zu Fuß Gehenden unmöglich ist.

Danach öffnet sich der Weg zu einer breiten Asphaltdecke, die vor allem von Anwohnern als Parkplatz genutzt wird. Spätestens an dieser Stelle sind zu Fuß Gehende und Radfahrende gezwungen, auf die Fahrbahn auszuweichen. Ausreichend Platz gibt es erst danach, weil die folgende Wohnbebauung Parkplätze auf dem Grundstück zur Verfügung hat. Ab der Hälfte der Wegstrecke wird es auf dem sanierten Weg dann komfortabel.

Kurz vor der Wohnbebauung Dünnwalds empfiehlt es sich, auf die Leuchterstraße zu wechseln, um die enge und hochfrequentierte Berliner Straße zu vermeiden. Eine Hilfe zur Querung der Odenthaler Straße fehlt jedoch.

Fährt man jedoch geradeaus weiter, endet der sanierte Radweg abrupt am Ortseingang von Dünnwald. Hier dürfen Radfahrende zwar den schmalen Fußweg mitbenutzen, eine Einfädelungshilfe für den Wechsel auf die Fahrbahn fehlt leider. Diese folgt erst an der Einmündung der Straße Am Reinholdsberg. Die Stelle ist gefährlich, weil es Schlaglöcher gibt und der motorisierte Verkehr hier nicht mit einfädelnden Radfahrenden rechnet.

Der spätere folgende alte Radweg auf dem Hochbord ist wegen Grundstücksausfahrten, Fußverkehr und der schadhaften Oberfläche praktisch nicht befahrbar. Kurz vor der unübersichtlichen Kreuzung mit dem Dünnwalder Mauspfad muss dann ohnehin auf die Fahrbahn gewechselt werden. Zu Stoßzeiten treffen hier die Kfz-Verkehre aus Bergisch Gladbach, Dellbrück und Holweide und vom Autobahnanschluß Leverkusen aufeinander, um das Nadelöhr Berliner Straße zu umfahren. Eine Bürgerinitiative fordert richtigerweise eine Querungshilfe an dieser Stelle (und auch im Bereich der KVB-Haltestelle Odenthaler Straße). Die Bezirksvertretung Mülheim will eine Entscheidung darüber bei einem Ortstermin fällen.

Kurz vor der Berliner Straße befindet sich die letzte Richtungsbeschilderung in Richtung Zentrum. Ab hier müssen Radfahrende selbst entdecken, wie sie ins Kölner Zentrum kommen.

Von Dünnwald nach Schildgen

Ab der Berliner Straße gibt es entlang der Odenthaler Straße einen nicht mehr benutzungspflichtigen, sogenanneten „anderen“ Radweg, der bis zur Einmündung der Märtenstraße führt. Ein Teilstück ohne Radweg zwingt bis zum Beginn des Waldes dann alle Radfahrenden auf die Straße.

Am Ende der Wohnbebauung beginnt der nun sanierte gemeinsame Geh- und Radweg bis zur Einmündung der Leuchterstraße. Ab dort stehen leider häufig wild geparkte Autos im Weg, die umfahren werden müssen.

Dennoch: Für diejenigen, die gerne getrennt vom Kfz-Verkehr radeln, ist die Strecke in Richtung Schildgen angenehmer als die in Richtung Köln-Zentrum.

Es braucht dringend Lösungen

Eine durchgängige Radverkehrsführung zwischen Schildgen, Dünnwald und dem Kölner Stadtzentrum fehlt. Im Projekt „Rechtsrheinische Radpendlerrouten“ der Stadt Köln und den umliegenden Kommunen ist diese Strecke nicht enthalten. Die zuständige Bezirksvertretung Mülheim sollte sich um eine Lösung bemühen – auch im Interesse der durch den Kfz-Durchgangsverkehr geplagten Anwohnerinnen und Anwohner in Dünnwald, Höhenhaus und Mülheim.

Eine wichtige Sofortmaßnahme wäre, Tempo 30 auf der Odenthaler Straße dort anzuordnen, wo kein separater Radweg besteht. Gleiches gilt für die Leuchterstraße zwischen Odenthaler Straße und der Überquerung des Mutzbaches. Ab hier gilt sowieso schon Tempo 30.

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