Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Köln e. V.

Dooring: Unfälle durch Autotüren © Wikimedia / Public Domain

Wie vermeidet man Dooring-Unfälle?

Eine sehr häufige Unfallursache in der Stadt ist das sogenannte Dooring: Eine Autotür wird ohne zu Schauen geöffnet und ein Radfahrer fährt ungebremst in den spitzen Teil der Tür.

Am Neusser Wall in Köln gab es heute mal wieder einen solchen Unfall mit einem parkenden Auto. Eine Radfahrerin wurde von einer öffnenden Autotür schwerverletzt.

Die Verantwortung für den konkreten Unfall liegt natürlich in fast allen Fällen allein beim Autofahrer (oder Beifahrer). Aber zur Vermeidung von Dooring-Unfällen gibt es auch wichtige Tipps für Radfahrer und Forderungen an die Kölner Behörden.

Radfahrer sollten insbesondere bei parkenden Autos immer in der Mitte der gemeinsam mit den Kraftfahrzeugen genutzten Fahrspur fahren. Bei vorhandenen Schutzstreifen, ist dieser am besten möglichst weit links zu nutzen. Das Rechtsfahrgebot der StVO gilt selbstverständlich auch für Radfahrer. Aber man muss nicht so weit rechts fahren, dass man sich selbst in Gefahr bringt. Das Fahren in der Mitte Spur vermeidet Dooring und zeigt dem Autofahrer ebenso, dass ein enges Überholen innerhalb der Fahrspur nicht sicher und damit nicht möglich ist.

Das mittige Fahren mag gewöhnungsbedürftig sein, hupende Autos muss man ggf. auch einmal aushalten. Dies ist immer noch besser als zu verunfallen. Aber auch bei einer selbstbewussten, mittigen Fahrweise ist eine erhöhte Aufmerksamkeit bei parkenden Fahrzeugen immer wichtig.

Autofahrer müssen immer und ohne Ausnahme vor dem Öffnen der Tür nach vorne und hinten schauen, ob ein Radfahrer kommt. Radfahrer können auch in Einbahnstraßen aus beiden Richtungen kommen. Ein „Übersehen“ von Radfahrern gibt es entgegen vieler Presseberichte eigentlich nicht. Ebenso gehört es zur Pflicht eines jeden Autofahrers, Beifahrer und andere Mitfahrer dazu aufzufordern, nach dem Verkehr zu schauen.

Die Stadt Köln muss endlich den Parkraum reduzieren. Insbesondere die Kölner Wälle sollten endlich von parkenden Fahrzeugen befreit werden. Radspuren sollten mit deutlichem Abstand zu den parkenden Fahrzeugen angeordnet werden. Die beste Position für Radspuren ist die Mitte der Fahrspur. Die Stadt Köln orientiert sich hier derzeit an den absolut unzureichenden Mindestmaßen der Baurichtlinien bzgl. Breiten und Abständen von Radspuren. Die derzeitigen Radspuren in Köln markieren eigentlich genau den Bereich, in dem Radfahrer NICHT sicher sind.

Die Polizei NRW Köln muss endlich in Pressemitteilungen die Bürger dazu auffordern, vor dem Öffnen der Tür nach Radfahrern zu schauen. Eine Informationskampagne zu Abständen (Radfahrer zu parkenden Autos, überholende Autofahrer zu Radfahrern) ist ebenso schon lange überfällig.

Wir wünschen der heute schwer verletzen Radfahrerin alles Gute und hoffen, dass sie schnell wieder gesund wird!

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